DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Buch: Sarrazin nimmt es mit den Fakten nicht so genau

In seinem aktuellen Buch wirft der islamophobe Bestsellerautor Thilo Sarrazin der FAZ vor, auf Geheiss eines SPD-Oberbürgermeisters Übergriffe von Migranten und Flüchtlingen auf einem Stadtfest verharmlost zu haben. Die Zeitung lässt den rufschädigenden Vorwurf nicht auf sich sitzen und rekapituliert die Ereignisse und ihre Berichterstattung im Detail. Von der Dramatik, die Sarrazin beschreibt, bleibt wenig übrig. Das hätte er auch selbst herausfinden können. Doch Sarrazin meldete sich weder bei der FAZ, dem Oberbürgermeister noch bei der Polizei, um die im Buch erhobenen Vorwürfe zu prüfen und belegen.

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Mordfall Rupperswil: Journalismus oder Voyeurismus?

Die Schlagzeilen zum Vierfachmord überschlagen sich: Da ist die Rede von der «Bestie von Rupperswil», vom «Gesicht des Bösen». Die Journalisten durchleuchten das Privatleben des mutmasslichen Mörders, der Opfer und Angehörigen. Grenzenloser Voyeurismus oder legitimer Anspruch der Medienkonsumenten?

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Als News getarnter Voyeurismus

Bei der Berichterstattung über den Mörder von Rupperswil nahmen es Medien in Kauf, dass das familiäre Umfeld blossgestellt wird. Das ist unzulässig.

Rambojournalisten in Town

„Willkür, Pranger und Würdeverletzungen. Ich gehöre nicht zu denen die pauschal den Boulevardjournalismus in die Schmuddelecke verorten, doch muss es möglich sein, auch wenn es um Verbrecher geht, moralische Leitlinien zu wahren.“ Journalist Elia Blülle zur Boulevard-Berichterstattung nach der Aufklärung des Vierfachmordes von Rupperswil.