Facebook steckt in der Pubertät fest
Mark Zuckerberg hat ein einzigartiges Netzwerk geschaffen, doch er weigert sich, grundlegende notwendige Verbesserungen daran vorzunehmen. Stattdessen greift er wieder nur in die Trickkiste.
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Mark Zuckerberg hat ein einzigartiges Netzwerk geschaffen, doch er weigert sich, grundlegende notwendige Verbesserungen daran vorzunehmen. Stattdessen greift er wieder nur in die Trickkiste.
Die ständigen Push-Benachrichtigungen und leuchtenden roten Zahlen auf unserem Smartphone lenken uns andauernd von unseren eigentlichen Aufgaben ab. Mit einer neuen «Nicht stören»-Funktion können wir zumindest Facebook für bestimmte Zeiträume stummschalten.
Reihenweise Skandale haben Zweifel an dem sozialen Netzwerk als Streukanal in den vergangenen Monaten genährt. Lohnt es sich für Medien und Marketer noch, auf den Kanal zu setzen?
Facebook nimmt Anpassungen an seinem Newsfeed vor. Künftig sollen Nachrichten aus vertrauenswürdigen Quellen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das soll Fake News und Clickbaiting eindämmen.
…sagt aber, es sei kein Magazin, sondern ein «business marketing program». Schliesslich will sich der Blaue Riese nicht als Medienhaus (miss)verstanden wissen. Chef Mark Zuckerberg spricht lieber von Plattform oder Technologieunternehmen. Das Heft, von dem bisher eine Ausgabe herausgekommen ist und das fortan vierteljährlich erscheinen soll, heisst «Grow» und zielt auf «Business Leaders». Titelgeschichte der Erstausgabe ist ein Interview mit Oscar Olsson, dem Marketingverantwortlichen für die neue Premium-Linie des Kleiderkonzerns H&M.
Am 5. Juni hat der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass Fanpage-Betreiber für die potentiellen Datenschutzverstöße Facebooks mit haftbar gemacht werden können. Da Facebook bislang keine Möglichkeit zur Verfügung gestellt hat, die Datenerhebung von Fanpages anzupassen, sahen viele Admins sich dazu gezwungen, ihre Fanpages bald stillzulegen oder gar löschen zu müssen. Nun lenkt Facebook ein.
Der Europäische Gerichtshof sieht Facebook-Fanpages mitverantwortlich für den Datenschutz ihrer Nutzer. Anwälte sehen ein Risiko für Seitenbetreiber.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Facebook auch in der Schweiz eine Job-Suche anbieten würde. Jetzt ist es so weit. Facebook hat mit dem Angebot den regionalen Stellenmarkt im Visier. Der Blaue Riese will damit nach eigenen Angaben eine Lücke schliessen, da andere Jobportale vor allem «grosse, überregionale Unternehmen oder Konzerne sowie flexible, nicht ortsgebundene Bewerber» in den Mittelpunkt stellten. Mit «andere Jobportale» sind die Plattformen der Medienhäuser gemeint, wie etwa jobs.ch von Ringier und Tamedia. Diese sehen sich nun in einem weiteren Geschäftsfeld bedrängt, nachdem Facebook bereits im Werbemarkt signifikante Summen aus dem schweizerischen Markt abschöpft. Und damit nich genug. Irgendwann wird auch Google mit seinem Dienst «Google for Jobs» in die Schweiz kommen.