DOSSIER mit 245 Beiträgen

Medienwandel

Rezo und der Journalismus

Seit seinem fast einstündigen Video im Mai über «Die Zerstörung der CDU» bekommt der Youtuber Rezo ständig Anfragen von klassischen Medien und sagt meist ab. Für ZAPP hat er sich nun Zeit genommen – und spricht mit Kathrin Drehkopf über sein Verhältnis zum Journalismus oder warum er den Begriff «YouTuber» so dumm wie «Fernsehler» oder Weiterlesen …

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Medien im Wandel: Was alles falsch läuft

Martin Oswald sagt zwar nichts Neues zu den vielen Versäumnissen von Verlagen und Redaktionen im Medienwandel. Aber die Liste mit den «12 Sünden im digitalen Zeitalter» ruft kompakt und verständlich in Erinnerung, wo Medien ihr Augenmerk hinrichten sollten, wenn sie auch in Zukunft bestehen wollen. Oswald beginnt bei der «Ursünde» der Gratiskultur, geht weiter zur Innovationsangst, aus Furcht etwas falsch machen zu können, oder kritisiert starre Organisationsstrukturen, die dem Wandel nicht gerecht werden können. Die Liste ist keine konkrete Handlungsanleitung, aber ein Spickzettel auf den sich immer wieder ein Blick zu werfen lohnt.

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Ohne Transformationsstrategie keine Zukunft

Veit Dengler, bis letzten Sommer CEO der NZZ, arbeitet künftig in der Geschäftsleitung der Bauer Media Group (u.a. «Bravo», «Cosmopolitan», «Neue Post»). Wie er eine weitere Aufgabe im klassischen Verlagsgeschäft meistern will, formulierte Dengler kürzlich im deutschen Branchenblatt «Kress Pro» anhand von vier Thesen. An erster Stelle steht für den früheren McKinsey-Mann eine Transformationsstrategie, in die man auch bereit ist zu investieren. Zweitens: Protektionismus und Abschottung helfen nicht weiter. Das heisst gleichzeitig drittens, dass man Produkte anbieten muss, die sonst niemand bereithält, Lokalzeitungen etwa müssten sich auf das exklusive Lokale konzentrieren. Und all das gelingt nur, wenn man eine klare Zielgruppe vor Augen hat.

«Ich habe verlernt zu lesen»

Er sei nicht mehr der Leser, der er einmal war, schreibt der 37-jährige kanadische Schriftsteller und Journalist Michael Harris in einem Essay für «The Globe and Mail». Harris meint damit, dass er jene Lektüretechnik, die er als Kind mit Büchern erworben hatte, inzwischen verloren hat. Mit den digitalen Medien seien wir zu «zynischen Lesern» geworden: Wir lesen zwar nicht weniger, sondern eher mehr, dafür tun wir das ungeduldig, unzusammenhängend und zielstrebig, stets den nächsten Reizimpuls erwartend. Da unser Hirn eigentlich gar nicht für die vertiefende Lektüre (im Sinn einer Buchlektüre) gemacht sei, könne man davon ausgehen, dass neue Medien unser Hirn entsprechend formten.

Aufruhr im Heidi-Land

In der Schweiz ist neu, was in Deutschland längst normal ist: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird bekämpft, die Verlage fusionieren wie wild und auf der Strecke bleibt der Journalismus. Anfang März steht eine wegweisende Entscheidung an.

«Die Vierte Gewalt» ist erst ein Anfang

Dieter Fahrers «Die Vierte Gewalt» ist ein bewegendes Portrait der Schweizer Journalistinnen und Journalisten im Strudel des Medienwandels. Doch kann der Film-Essay mehr als bloss berühren? Wenig überraschend sind im Fall eines Schweizer Dokumentarfilms über Schweizer Medien alle ganz okay zufrieden (man kennt sich) und hören und sehen zuerst, was sie hören und sehen wollen Weiterlesen …

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Wenn die Quellen zu versiegen drohen

«Was machen wir in Zukunft mit Zitaten, Zitierungen und Verlinkungen, wenn Info-Bits jederzeit gegen andere Info-Bits ausgetauscht werden können?», fragt Florian Felix Weyh in einem wissenschaftsphilosophischen Essay. Bietet Blockchain eine Lösung? Oder taugt am Ende doch nur das gute alte Papier als verlässlicher Quellenbeleg?