Coronavirus und Medienfreiheit
Wie weit dürfen die verfassungsmässigen Rechte der Medienschaffenden in Notlagen eingeschränkt werden?
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Wie weit dürfen die verfassungsmässigen Rechte der Medienschaffenden in Notlagen eingeschränkt werden?
Ein deutscher Journalist sitzt seit zweieinhalb Monaten in Venezuela im Gefängnis, und wenn man mal vergleicht, was vor gut zwei Jahren so los war, als der deutsche Journalist und «Welt»-Korrespondent Deniz Yücel in der Türkei inhaftiert war, ist es im Moment geradezu still.
Auch in Putins Staat gibt es unabhängige Portale, die der Propaganda eigene Recherchen entgegensetzen.
Ein knappes Jahr nach dem Mord an Jan Kuciak (†27) setzt sich ein EU-Sonderausschuss mit Rechercheergebnissen des Reporters auseinander. Es geht um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Forderungen nach einer EU-Staatsanwaltschaft werden laut.
Serbiens autokratischer Präsident durfte beim WEF über die Pressefreiheit dozieren. Selber sagte Aleksandar Vucic, er habe die Einladung «nicht verdient».
Noch steht Äthiopien auf Platz 150 der Rangliste der Pressefreiheit. Doch seit Abiy Ahmed Premierminister ist, ändert sich die Lage. Der Politiker hat die restriktive Mediensteuerung der Regierung gestoppt. Auch wenn das noch nicht alle Probleme löst.
Für ihre Arbeit zu den Panama Papers, die Steuerbetrug weltweit aufdeckten, erhielt eine internationale Journalistengruppe den Pulitzer-Preis. Pelin Ünker, die daran mitwirkte, muss in der Türkei in Haft. So sieht Erdogans Pressefreiheit aus.
Drei russische Journalisten werden in der Zentralafrikanischen Republik ermordet. Ein Raubüberfall? Nein – sagt Kremlkritiker Michail Chodorkowski. Seine Ermittler hätten Verbindungen zu einer Söldnertruppe gefunden.