«Themen und Krisen haben eine Verfallszeit»
Noch vor einigen Wochen gab es kaum Wichtigeres als Inzidenzen und Intensivbetten. Dann kam der Krieg. Ein Gespräch über Aufmerksamkeit mit dem Medienethiker Christian Schicha.
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Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Noch vor einigen Wochen gab es kaum Wichtigeres als Inzidenzen und Intensivbetten. Dann kam der Krieg. Ein Gespräch über Aufmerksamkeit mit dem Medienethiker Christian Schicha.
Man kann Annalena Baerbock vieles vorwerfen. Die Plagiatsbeschuldigungen gegen sie aber sind lächerlich. Moralische Entrüstung hat jede politische Kritik ersetzt.
Die anonyme Onlineplattform «Megafon Reitschule Bern» zeigte die prominente Journalistin mit abgeschlagenem Kopf. Jetzt reicht der Tagi Strafanzeige ein.
Wenn Medien sich nicht an wüsten Spekulationen beteiligen, ist das nicht «Kleinreden» oder «political correctness», sondern ganz einfach: journalistisches Handwerk
Medienschaffende sollen ausgewogen über Themen berichten – Pro und Contra sollten gleich viel Platz erhalten. Soweit die Theorie. In der Praxis jedoch führe dieser Anspruch immer mal wieder zu einer medialen Verzerrung, kritisiert etwa der deutsche Virologe Christian Drosten.
Russlands Präsident Putin veröffentlicht in der «Zeit» einen Gastbeitrag zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. In ihrer Kolumne kritisiert Samira El Ouassil, dass ein Despot seine Propaganda so prominent verbreiten kann – auch wenn ergänzende Beiträge in der Zeitung geplant sind.
Unter Corona wurde Medienkritik zum Volkssport. Presserat, Ombudsstelle und UBI erhielten 2020 eine Rekordanzahl an Beschwerden, wie ein Blick in ihre Jahresberichte zeigt. Auch wenn die Beschwerdeorgane an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, tun sie alles dafür, um ihre Rolle als Blitzableiter zu gewährleisten. Überall der gleiche Befund: Der Ton wird rauer, der Respekt geht verloren. Im Weiterlesen …
Wir haben beim Drama um Christian Eriksen hingeschaut, obwohl wir hätten wegschauen sollen. Weil wir ein Zeichen für Hoffnung sehen wollten. Wir sehen: die Herzmassage, die Ohnmacht der Freundin. Und erst später das Bild der Erlösung. Macht uns das zu Voyeuren?