Auslandsjournalismus in der Krise: Warum die Welt immer mehr verblasst
Der Ukraine-Krieg hat uns überrascht, auch weil Medien zu wenig aus Osteuropa berichtet haben. Weltreporter Marc Engelhardt plädiert für eine bessere Auslandsberichterstattung.
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Der Ukraine-Krieg hat uns überrascht, auch weil Medien zu wenig aus Osteuropa berichtet haben. Weltreporter Marc Engelhardt plädiert für eine bessere Auslandsberichterstattung.
Der Tod ist ein ständiger Begleiter bei der Arbeit als Auslandkorrespondent und -korrespondentin in Kriegs- und Krisengebieten. Sei es, dass man selbst an Leib und Leben bedroht wird oder mit Opfern und Leichen konfrontiert ist. Am Mediengipfel in Lech (A) berichtete Inga Rogg, die für die Neue Zürcher Zeitung aus dem Nahen Osten berichtet, über bedrohliche Situationen in ihrem Berufsalltag. Sie habe die schwierigste Lage erlebt, «als die Truppen Assads in Syrien begannen, von der Luft aus Städte zu bombardieren», erzählte Rogg. «Vor Flugzeugen kann man nicht fliehen». Pascal Nufer, der für das Schweizer Fernsehen aus Bangkok berichtet, erlebte, wie ein japanischer Kameramann in unmittelbarer Nähe von ihm von einem Heckenschützen getötet wurde. Ein zunehmendes Problem sei es, dass Medienhäuser nicht mehr so wie früher bereit seien, für aufwändige Einsätze in Krisengebieten die Kosten zu übernehmen. Inga Rogg spricht dabei sogar von «einer unglaublichen Verrohung» in den Redaktionen, die leichtfertig sagten, man brauche die teuren Korrespondentenberichte gar nicht und dafür zu Dumpinghonoraren Beiträge von freien Journalisten einkauften.
35 Jahre Journalismus, davon 28 Jahre Auslandjournalismus: Nicht nur die Weltpolitik hat sich verändert. Eine politische – und persönliche – Bilanz. Mit diesem Artikel verabschiedet sich Dagmar Heuberger von den Leserinnen und Lesern der «Nordwestschweiz». Sie war seit 1989 Auslandredaktorin und seit 1999 Leiterin der Auslandredaktion. Ende des Monats geht sie vorzeitig in Pension.
Die Ereignisse in der Ukraine, in Syrien oder die Ebola-Epidemie beschäftigen die Menschen. Sie fordern den Medien, die darüber berichten, viel ab. Doch der Auslandjournalismus ist seit längerem unter Druck: Oft fehlt das Geld für eine adäqute Berichterstattung.