Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Ex-«Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer will für die Berner SP in den Nationalrat. Er ist nicht der erste ehemalige SRF-Vertreter, der seine TV-Bekanntheit für eine Politkarriere nutzen möchte.
Seine Medienaffinität ist bekannt: SVP-Nationalrat Claudio Zanetti moderierte einst den CC-Talk auf dem Privatsender Star TV, dann wollte er USA-Korrespondent für die «Basler Zeitung» werden, was aber im letzten Moment scheiterte. Inzwischen ist er zurück bei Star TV mit einer täglichen Video-Kolumne. Doch Zanetti wollte mehr, wie das Online-Magazin Nau.ch berichtet. Im Sommer bewarb sich der SVP-Politiker auf eine Stelle als Produzent beim «Echo der Zeit» von Schweizer Radio und Fernsehen SRF beworben. Vors Mikrofon wollte er nicht, «aber Themenauswahl, Sendungsablauf, das hätte ich gerne gemacht.» Doch die Bewerbung blieb – wenig überraschend – erfolglos.
Ein Interview mit der designierten SRF-Direktorin wirft Wellen: Man müsse keinen Meinungsjournalismus machen, sagte Nathalie Wappler. Die Aussage wird weit herum als Ankündigung eines Kurswechsels verstanden. Doch SRF-intern heisst es: «An unseren bisherigen Grundsätzen ändert sich nichts.» Ihr Gespräch mit der NZZ am Sonntag zieht weiter seine Kreise, inzwischen über die Landesgrenzen hinaus. So berichtete Weiterlesen …
Nathalie Wappler wurde einstimmig zur neuen Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens SRF gewählt. Bevor sie ihren Job antritt, macht sie schon einmal eine politische Ansage, die gut ankommt.
Im Interview mit der NZZ hat die neue SRF-Direktorin Nathalie Wappler über ihre Pläne für das Medienhaus gesprochen – u.a. sollen die Sender auf «Meinungsjournalismus» verzichten. Darüber zeigte sich der Züricher Kommunikationswissenschaftler Otfried Jarren im Gespräch mit dem Deutschlandfunk irritiert.
SRF hat beileibe kein Imageproblem, weil es Meinungsjournalismus betreibt. Im Gegenteil. Und das ist bedauerlich. Denn ein Medienbetrieb ohne Meinung unterscheidet sich kaum noch von einer Plakatwand.
Der Weg aus dieser Bredouille wird aber nicht sein, dass Meinungsjournalismus abgeschafft wird. Man täte aber gut daran, wieder eine klare Trennung zwischen Bericht und Kommentar einzuziehen.
Im kommenden Frühjahr tritt Nathalie Wappler die Nachfolge von SRF-Direktor Ruedi Matter an. Wie sie sich die Zukunft des Unternehmens vorstellt, erzählt sie in einem Interview.