Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
In der Serie «Mein Blick auf den Journalismus» plädiert Medienwissenschaftler Stephan Weichert im Magazin «Journalist; für einen digitalen Minimalismus. Weichert sieht vor allem für Twitter schwierige Zeiten heraufziehen. Schon jetzt liege das Niveau «irgendwo zwischen Echo- und Besenkammer».
In der neuen Folge ihrer Videokolumne besucht Miriam Suter den Verein Junge Journalisten Schweiz JJS, der sich um die Anliegen junger Medienschaffender kümmert. Vom Vorstand will sie wissen, was der Verein den Nachwuchstalenten alles zu bieten hat – und was es braucht, wenn man heutzutage als junger Mensch im Journalismus Fuss fassen will. Warum man Weiterlesen …
2.0 war gestern. Jetzt geht es mit grossen Schritten auf 4.0 zu. Die Versionsnummer weist in eine nicht allzu ferne Zukunft und wird meist mit der umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion in Verbindung gebracht. Aber auch von einem Jornalismus 4.0 ist vermehrt die Rede. «Vernetzte Gegenstände liefern uns bessere Storys», schreibt Jacob Vicari auf Riffreporter. Was das genau bedeutet, beschreibt der Wissenschaftsjournalist und Freelance Creative Technologist in sechs Punkten. Technologischer Kern eines Journalismus 4.0 ist das sogenannte Internet der Dinge, also vernetze Alltagsgegenstände. «Wer einen vernetzten Küchenmixer hat, wir so schnell kein Kochbuch mehr erwerben», schreibt Vicari. Oder das Smarthome, der vernetzte Haushalt. Hier wird die Reportage vom Fischerboot im Polarmeer am eigenen Körper erlebbar, «wenn das Thermostat die Temperatur zwei Grad absenkt, das Licht einmal flackert und dann die Stimme des Kapitäns kurz im Ohr erklingt». Journalismus wird omnipräsent, weil er nicht mehr an bestimmte Trägermedien gebunden ist, an Papier erst recht nicht mehr, aber auch nicht mehr ans Smartphones und den Computer.
Sebastian Pfotenhauer zur Zukunft des Journalismus. Er arbeitet bei Ringier und leitet dort als Head of Video ein mittlerweile 31-köpfiges Team und baute für die «Blick»-Gruppe die Video-Reichweite sowie -einnahmen massiv aus.
Nach drei Monaten Forschungsaufenthalt in Deutschland zieht der New Yorker Journalismus-Professor Jay Rosen Bilanz. Dazu sprach er mit 53 Medienschaffenden auf allen Stufen, quer durch alle Redaktionen. Seine Sicht auf den real existierenden deutschen Journalismus und seine Herausforderungen schliesst er mit einer einfachen Empfehlung, wie dem Vertrauensverlust begegnet werden könnte: «Ich werde derjenigen deutschen Redaktion eine Goldmedaille verleihen, die als erste ihre Schwerpunkte in der Berichterstattung öffentlich macht. Ich stelle mir eine Live-Funktion vor, die online frei zugänglich ist, ein redaktionelles Produkt, das wöchentlich oder bei wichtigen Ereignissen aktualisiert wird. Die Punkte auf dieser Prioritätenliste sollten das Ergebnis gründlicher Überlegungen und sorgfältiger Recherchen sein – und natürlich müssen sie die Realität spiegeln und bei den Bürgern ankommen.» Frage dann jemand, «und was ist Ihre Agenda», antworte man einfach mit dieser Liste.
Der US-amerikanische Journalismusprofessor Jeff Jarvis gilt als digitaler Vordenker seiner Branche. Im Interview mit dem journalist spricht er über die Aufgaben und Chancen des Journalismus im 21. Jahrhundert. Und darüber, warum Katzen-Content, belanglose Promi-News und Donald Trump denselben Ursprung haben.
Der New Yorker Professor Jay Rosen sieht Non-Profit-Medien als dritten Weg zwischen kommerzieller Kultur und staatlicher Kontrolle. Über den Wandel des Journalismus äussert er sich im Interview.