Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Huawei hat soeben Apple überholt – nun will er Marktführer Samsung vom Thron stossen. In Zürich und Lausanne plant der chinesische Handy-Riese zudem Forschungszentren.
«Roboter-Journalismus»: Computer erstellen aus Daten lesbare Texte. Das erleichtert Journalisten und Finanzdienstleistern das Handwerk. Doch die Automation hat Schattenseiten.
Die intensive Nutzung des Smartphones kann sich auch störend auf Dritte auswirken. Rund ein Drittel der Männer und Frauen in der Deutschschweiz, gaben bei einer Umfrage an, sich manchmal wegen der intensiven Handynutzung des Partners vernachlässigt zu fühlen. In der Westschweiz, wo das Smartphone allgemein intensiver genutzt wird, liegt der Wert der Handy-gestörten Beziehungen entsprechend höher. Die Studie hat das Markt- und Forschungsinstitut Marketagent.com realisiert im Auftrag einer Online-Partneragentur. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Schweizer Gesamtbevölkerung.
Auf den ersten Blick sieht es nach einer Kapitulation aus: dw.com, das Nachrichtenportal der Deutschen Welle, lässt keine Leserkommentare mehr zu. Unter den Artikeln, wo sonst «Kommentare» steht, findet sich nun der Hinweis «Warum wir die Kommentarfunktion abschalten». Chefredaktorin Ines Pohl begründet den Schritt mit dem gestiegenen Aufwand bei der Betreuung und der rechtlichen Prüfung der eingegangenen Wortmeldungen. Allerdings, und das wurde gerne überlesen, wird dw.com im Gegenzug zu einzelnen Beiträgen gezielt zur Debatte einladen. Ausserdem können auf Facebook weiterhin Artikel kommentiert werden. Damit geht dw.com den gleichen Weg, den vor eineinhalb Jahren die NZZ gegangen ist. Die Zeitung ist inzwischen allerdings wieder zurückgekehrt zur allgemeinen Kommentierbarkeit.
Als das Online-Magazin «Republik» die langjährige Existenz eines Baukartells im Kanton Graubünden offensiv und umfassende thematisierte, stand insbesondere Andreas Felix, Geschäftsführer des Bündner Baumeisterverbands und BDP-Kandidat für den Regierungsrat, im Zentrum der Kritik. Seine politischen Ambitionen gab er auf, die BDP schrammte in den Wahlen an einer Kanterniederlage vorbei. Felix sah sich zu unrecht kritisiert und geisselte die «Lügengeschichten» der «Republik». Klagen dagegen will er indes nicht, er wolle jetzt nach vorne schauen. Das ist vielleicht besser so. Denn eine gerichtliche Klärung der Vorwürfe hätte auch zu seinen Ungunsten ausfallen können.
Immer wenn sich der Journalismus in den letzten Jahrzehnten durch den Medienwandel herausgefordert sah, bot sich eine erfolgversprechende Reaktion auf das veränderte Umfeld an: Ob heute mit Storytelling oder früher im Erzähljournalismus suchten die Medien in solchen Situationen nach einer emotionaleren Ansprache des Publikums; oft mit Erfolg. Der Reporter Pascal Sigg, der selbst zum Thema forscht, berichtet von der diesjährigen «Power of Narrative»-Konferenz in Bosten, wo sich die Crème-de-la-crème des journalitischen Storytelling traf. Eine zentrale Botschaft, die auf der Konfernz in Erinnerung gerufen wurde: «Journalistisches Erzählen benötigt nicht weniger, sondern noch mehr Recherchearbeit, noch härtere Fakten.»