Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Wo bitte liegt Guttannen? Zumindest bei der Swisscom kann man das kleine Bergdorf im Berner Oberland hervorragend orten. Der Mobilfunkanbieter testet aktuell gemeinsam mit Kunden verschiedene Anwendungen der kommenden Mobilfunkgeneration 5G.
Das Nervensystem der digitalen Schweiz erfährt ein Upgrade: Der Mobilfunk soll auf 5G aufgerüstet werden. Viele fragen sich: Was ist neu an dem Standard? Welche Vorteile wird er bringen und wo bestehen die Hindernisse? Derweil wird in anderen Teilen der Welt bereits umgesetzt.
Für Mobilfunkbetreiber wird es ein spannendes Jahr. Der lange erwartete, neue Standard 5G rückt in Reichweite. Dieser soll eine massiv höhere Bandbreite liefern. Bevor die neue Technologie aber zur Verfügung steht, müssen technisch und politisch noch einige Hürden genommen werden.
Swisscom wird bereits in diesem Jahr punktuell den neuen, schnelleren Mobilfunkstandard 5G aufschalten. Das ist zwei Jahre früher als geplant. Im Interview mit Jon Mettler vom Tages-Anzeiger nimmt Swisscom-Netzchef Heinz Herren zu den Formalitäten beim Aufbau vom Netz der Zukunft Stellung. Kein Thema sind die Dienste, die 5G ermöglicht, etwa die Frage nach den Auswirkungen fürs Radio. Ist 5G der DAB-Killer, wie etwa Radiomacher Giuseppe Scaglione vermutet oder bleibt es bei der bisher bewährten Arbeitsteilung zwischen IP-basierten Audioübertragung und dem Broadcast-basiertem Digitalradio? Während Digitaleuphoriker DAB nur als Überbrückungstechnologie sehen, bis 5G voll greift, warnen kritische Stimmen vor den Kosten, die eine ausschliessliche Radioübertragung via IP-Netze weiterhin nach sich zieht, für den Hörer, wie für die Programmveranstalter.
Künftige 5G-Netze enthalten deutlich weniger Revolutionäres, als man beim Lesen der Pressemitteilungen der Lieferanten und Netzbetreiber vielleicht meinen könnte. Stattdessen zeichnet sich eine Evolution ab, die ihren Ursprung in heutigen 4G-Netzen wie LTE und LTE-Pro hat.
Wenn sie niemand sieht, ist die spektakulärste Live-Aufnahme nichts wert. Jederzeit- und Überallvideo funktioniert nur, solange auch ein Netz für die Übertragung bereitsteht. Eigentlich banal. Aber deshalb nicht weniger zentral. Schliesslich geht es um die Zukunft des Journalismus beim mobilen Videostreaming.