Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Ein Foto genügt, um ein fremdes Gesicht per Deepfake in einen Porno zu montieren. Unsere Recherche mit dem SPIEGEL zeigt: Auch mit populären Smartphone-Apps lassen sich innerhalb von Sekunden sexualisierte Deepfakes erstellen. Passende Videovorlagen finden Nutzer:innen direkt in den Apps.
Habt ihr schon mal dem privaten Tom Cruise beim Zaubern zugesehen? Oder wie er Gitarre spielt? Oder wie er ‚inflagranti‘ beim Spülen in einer Industrieküche erwischt wird? Klingt abstrus? Dann kennt ihr wohl nicht „deeptomcruise“, den vermeintlichen Tiktok-Channel des „Mission impossible“-Stars. Doch wer genauer hinsieht, der kann hier und da etwas Unscharfes, Verwaschenes erkennen, oder ein Wackeln im Mund- und Augenbereich. Oder einfach ein generelles Gefühl von Fremdartigkeit, das einen beim Betrachten der kurzen Videos beschleicht. Und ihr würdet recht in eurer Annahme gehen, dass etwas nicht stimmt. Denn der Kanal wird gar nicht von Tom Cruise selbst betrieben oder verwaltet. Vielmehr noch ist es nicht einmal der echte Tom Cruise, der dort charismatisch in die Kamera lächelt – Hier wird sich Deepfakes bedient.
Was wäre, wenn sich jederzeit täuschend echt aussehende Videos herstellen ließen, in denen man eine beliebige Person beliebige Dinge tun oder sagen lassen kann? Fast ist es so weit. Sogenannte Deepfakes sind Bilder und Videos, die entweder von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt oder durch sie manipuliert wurden.
Künstliche Intelligenz kann Satellitenbilder fälschen, ohne dass unser menschliches Auge es merkt. Forschende zeigen, wie einfach das geht – und was man dagegen tun könnte.
Sebastian Alscher ist der Bundesvorsitzende der Piratenpartei. Die Kernthemen der 2006 gegründeten Partei sind Digitalisierung und Datenschutz im Netz. Im Interview sprechen wir über Deepfakes.