Heribert Prantl: «Trauer ist ja eigentlich still»
Über den Absturz der Germanwings-Maschine wird intensiv berichtet – leider oft auch dann, wenn es gar nichts Neues gibt. Vier Regeln, die Journalisten jetzt dringend beachten sollten.
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Über den Absturz der Germanwings-Maschine wird intensiv berichtet – leider oft auch dann, wenn es gar nichts Neues gibt. Vier Regeln, die Journalisten jetzt dringend beachten sollten.
Vollständig ist unser Bild vom Germanwings-Absturz als durch und durch mediatisierter Katastrophe erst, wenn wir auch von jenen Menschen hören, die in die Mühlen des Boulevards gerieten. Nun beschreibt ein Schüler des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern die Abgründe des Katastrophenjournalismus.
Die Berichterstattung um die Katastrophe des Germanwings-Fluges 9525 zeigt: Menschliche Tragödien sind immer auch eine Bewährungsprobe für die Medienethik. Vor allem viele Online- und TV-Medien haben in den letzten Tagen mit ihren Recherchemethoden und ihren Publikationen ohne Zweifel selbst auferlegte Pflichten missachtet.
Wer in den vergangenen Tagen die Berichterstattung über die Germanwings-Katastrophe verfolgt hat, wird bemerkt haben, unter welchem Druck Journalisten und Redaktionen standen. Dass aus Fehlern gelernt wird, ist kaum zu erwarten.
Schlafwandlerisch hat der Lufthansa-Chef nach der Katastrophe von Flug 4U 9525 alles richtig gemacht. Ist Carsten Spohr also ein Naturtalent? So scheint es allen, aber so ist es nicht.
In den letzten Tagen konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Medienwelt den Verstand verloren hat. Und obwohl die Erregungsmaschine in erwartbarster Weise funktionierte, wurde man doch das Gefühl nicht los, dass hier etwas ganz Neues passierte.
Einige Journalisten sagten unserem Autor Daniel Schüler, dies sei ein guter, ein spannender Tag für einen Journalisten. Daniel sieht das anders. Als Student im Praxissemester bei RPR1 war auch er in Montabaur aufgrund des Absturzes der Germanwings-Maschine unterwegs. Bei uns beschreibt er seine Eindrücke.