Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der Zürcher Medienkonzern Ringier muss sich wegen schwerer Persönlichkeitsverletzung gegen Jolanda Spiess-Hegglin verantworten. Es droht die Herausgabe von Gewinn.
Am Reporterforum vom vergangenen Samstag in Zürich hielt Jolanda Spiess-Hegglin die Eröffnungsrede. Die frühere Zuger Kantonsrätin blickte auf die Zeit seit Ende 2014 zurück, als nach einer mutmasslichen Vergewaltigung die Berichterstattung über den ungeklärten Vorfall ihr Leben nachhaltig prägte und stark veränderte. 2000 Artikel über sie wurden veröffentlicht. «Und wissen Sie, wieviele dieser fast 2000 Artikel aufgrund Akten und Fakten recherchiert waren?», fragte Spiess-Hegglin. «Im Jahr 2015 war es einer.» Und dieser eine wurde damals auf Druck der Gegenpartei gelöscht. Das Gros der Medien hätte sich auch auf sie eingeschossen, weil sie ihr Spiel nicht mitgemacht habe: «Man hätte von mir erwartet, dass ich während einem Interview zusammenbreche. Man hätte mich mit Tränen in den Augen fotografieren wollen. Doch stattdessen war da immer diese Frau, die lächelte. Die stolz bleiben wollte.»
Interview mit dem Ehemann von Jolanda Spiess-Hegglin über unerschütterliches Vertrauen in die Partnerin, seinen Kampf um die Ehre, Heinrich Böll, Hexenprozesse und andere Dinge, die eine fünfköpfige Familie so richtig zusammenschweissen.
Trägt die grüne Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin selbst die Verantwortung dafür, dass die Berichterstattung über die «Zuger Sex-Affäre» seit acht Monaten anhält und kein Ende abzusehen ist? Selbst der Kommunikationsberater der Politikerin kann den Verdacht nicht entkräften. Ein Lehrstück zu entgleister Krisenkommunikation. «Die beste Krisenkommunikation ist die Prävention», heisst es in jedem Ratgeber. In der Weiterlesen …
Eigentlich hätte über die «Zuger Sex-Affäre» längst Gras wachsen können. Doch ausgerechnet «Medienopfer» Jolanda-Spiess Hegglin bewirtschaftet die Geschichte aktiv weiter. Das entbindet die Medien aber nicht von ihrer Verantwortung. «Was geschah nach der Landammann-Feier?» – mit dieser Schlagzeile von zentral+ hatte kurz vor Heiligabend 2014 begonnen, was bald daraufhin als «Zuger Sex-Affäre» in der schweizweiten Medienlandschaft Weiterlesen …
Spekulationen, Indiskretionen, anonyme Quellen. Für die Berichterstattung rund um die Vorkommnisse zwischen Jolanda Spiess-Hegglin und Markus Hürlimann an der Landammann-Feier in Zug stellen Experten den Medien kein gutes Zeugnis aus. Verschiedene Publikationen setzen sich dem Risiko von Strafklagen aus.