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Literaturclub

Das primitive Bedürfnis nach Streit und Zoff

Die Verunglimpfung einer Autorin durch Kritikerin Elke Heidenreich jüngst im Literaturclub des Schweizer Fernsehens kommt nicht von ungefähr: Die Pathologisierung der Schriftstellerin, deren Werk Heidenreich verabscheut, steht symptomatisch für eine Beschäftigung mit Büchern, die nicht zwischen Leben und Werk zu trennen vermag. Als TV-Unterhaltung funktioniert das. Mit Literaturkritik hat das aber nichts zu tun.

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Weniger Kritik, mehr Emotionen

Nach den Wirren um den Abgang von Stefan Zweifel als Moderator befindet sich der «Literaturclub» unter der Leitung von Nicola Steiner auf dem Weg zu einer Neupositionierung. Nach drei Sendungen zeichnet sich ab, dass die eigentliche Literaturkritik in der neuen Runde einen schweren Stand haben dürfte.

Diskurs im Mittelmass

Die erste Ausgabe des «Literaturclub» ohne Moderator Stefan Zweifel bleibt mittelmässig und reibt sich in gegenseitigen Unterbrechungen auf. Es fragt sich, welcher renommierte Kritiker die Leitung dieser Sendung übernehmen wollen wird.

Nicht öffentlich, sprachlos, namenlos

Vier Personen teilen sich eine Vollzeitstelle für die Redaktion des Literaturclubs. Wer dort was und in welchem Umfang tut, soll nach Ansicht des Schweizer Fernsehens nicht öffentlich werden. Tatsächlich kann die Redaktion ersatzlos gestrichen werden, denn sie produziert konkret nichts, sie ist verantwortlich für den Konflikt um ein Falschzitat, im schlechtesten Fall hält sie die Weiterlesen …

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Chancenlos

Mit Elke Heidenreich und der SRF-Literaturredaktion gegen sich, hatte Stefan Zweifel keine Chance, sich als Moderator des «Literaturclubs» zu halten. Ohne Zweifel verliert das Schweizer Fernsehen eine wichtige Möglichkeit, sachkundig und niveauvoll über Literatur zu sprechen. Der «Literaturclub» droht zur anspruchslosen Büchersendung zu verkommen.

«Ich konnte bis 9 nicht lesen»

Seit Herbst 2012 leitet Stefan Zweifel die Sendung «Literaturclub» des Schweizer Fernsehens. Im MEDIENWOCHE-Interview spricht der 45-jährige Journalist, Übersetzer und Philosoph über das Prekäre einer Live-Sendung, das Zeitalter der femininen Männer und wie er einmal beinahe Michel Houellebecq aus einem fahrenden Auto gestossen hätte. Führte er ein Medienunternehmen, liesse er den Autoren viel mehr Freiheit Weiterlesen …