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Rassismus

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Kaum rassistische Reaktionen gegenüber SRF-Personal

In Belgien erhält Cécile Djunga, eine Wettermoderatorin des Fernsehsenders RTBF, regelmässig rassistische Kommentare zu ihrer Person. Das People-Magazin «Glanz&Gloria» des Schweizer Fernsehens SRF hat das zum Anlass genommen, der Frage nachzugehen, ob es solche verbalen Übergriffe auch gegen SRF-Personal gibt und befragte dazu Tagesschau-Moderatorin Angélique Beldner. Sie sagt: «Ganz offensichtlich rassistische Kommentare habe ich noch nie gehört.» Ein Eindruck, den auch der Leiter Publikumsdialog von SRF bestätigen kann. In den letzten drei Jahren sind bei ihm zwei rassistische Reaktionen eingegangen.

«Möglichst wenige Fehler machen»

Martin Kaul hat für die Berliner «Tageszeitung» aus Chemnitz und danach auch aus Köthen berichtet, wo in den letzten Tagen grössere rechtsextreme Mobilisierungen stattfanden. Reporter sind dort selbstverständlich nicht willkommen. «Lügenpresse» musste sich Kaul selbst dann anhören, als er unkommentiert das Demonstrationsgeschehen live streamte. Seine zentrale Erkenntnis aus der Arbeit in diesem medienfeindlichen Umfeld: Es geht nichts über präzise Arbeit. «Fehler werden wesentlich sensibler erstens bemerkt, zweitens benannt, drittens ausgenutzt und viertens propagandistisch verarbeitet. Die Aufgabe besteht für uns Journalisten deshalb darin, möglichst wenige Fehler zu machen», sagt Kaul im Gespräch mit Thomas Borgböhmer von Meedia.

Wurden in Chemnitz Menschen gejagt?

Hans-Georg Maaßen, Präsident des deutschen Verfassungsschutzes, spricht im Zusammenhang mit den Übergriffen in Chemnitz von «gezielten Falschinformationen». Die Recherchen von «Zeit Online» finden dafür keinen Beleg.

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Chemnitz: Wie «neutrale» Berichterstattung den Rechten in die Hände spielt

In den Medienberichten zu den rassistischen Ausschreitungen und den Gegendemonstrationen im ostdeutschen Chemnitz war viel von «rechten» und «linken» Demonstranten die Rede, die quasi gleichermassen für die wüsten Szenen verantwortlich waren. Der Blogger Thomas Laschyk («Der Volksverpetzer») hält das für eine gefährliche Verkürzung der Vorkommnisse: Medien, welche die Nazi-Gewalt als legitimen Protest darstellten oder die Gegendemonstranten als gleichwertige Extremisten, würden entweder rechte Gewalt verharmlosen oder den Protest dagegen diskreditieren.

Wer auf Facebook Rassismus und Hass dokumentiert, wird gesperrt

Wer versucht, wie das die deutsche Autorin Lamya Kaddor gemacht hat, rassistische Beleidigungen und Hassbotschaften gegen die eigene Person auf Facebook öffentlich zu machen, riskiert die rote Karte. Sprich: Facebook wertet eine Wiederveröffentlichung der Postings zu Dokumentationszwecken als Verstoss gegen die Publikationsrichtlinien und sperrt den fehlbaren User, so auch mehrfach geschehen bei Kaddor. Lars Wienand hat auf T-Online den Fall aufgearbeitet und ist auf Widersprüche gestossen in der Politik von Facebook. Etwa hier: «Dabei sehen die Regeln ausdrücklich vor, dass solche Postings zugelassen werden, wenn sie ‹Hassrede einer anderen Person enthalten, um für ein bestimmtes Thema zu sensibilisieren oder Aufklärung zu leisten›. Facebook betont also ausdrücklich, dass es um die Absicht hinter einem Posting geht.»