Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Im Beitrag „Das Nonplusultra für RSS-Fans“ habe ich mich für RSS in die Bresche geworfen und anhand der vielfältigen Reaktionen erfreut festgestellt, dass es nicht nur mir so geht, sondern dass auch andere RSS noch sehr schätzen.
Mozilla entfernt nun tatsächlich den eingebauten RSS-Reader aus dem Firefox-Browser. Ab Version 64 müssen die Nutzer auf externe Erweiterungen umsteigen.
Der RSS-Reader wäre eigentlich die ideale Alternative zu algorithmisch generierten Nachrichtenplattformen wie Facebook oder Twitter. Nur fristet RSS ein Nischendasein, erst recht, seit Google vor fünf Jahren seinen Google Reader für RSS-Feeds eingestellt hat. Fabian A. Scherschel appelliert auf Heise Online an die «mündigen Netzbürger», die Kontrolle über den Informationskonsum wiederzuerlangen. «Wir müssen Quellen, denen wir vertrauen können, belohnen und Propaganda abstrafen. Und dafür brauchen wir offene Protokolle wie RSS.»
Auch im Jahr 2018 ist es für viele eine Herausforderung, möglichst effizient jene Information aus dem Netz zu ziehen, die wirklich verlässlich, relevant und aktuell ist. Für mich nicht: ich nutze RSS!
Wie könnte ein öffentlich-rechtliches Engagement im Web aussehen, das die privaten Verlage nicht konkurrenziert, sondern untertstüzt? Dirk von Gehlen hält dazu die Idee eines RSS-Readers bereit. Richtig gehört: RSS-Reader. Ein kommerzielles Erfolgsbeispiel für den Einsatz der vermeintlich erfolglosen Technologie sind Podcasts, deren Verbreitung via RSS organisiert wird. «Unsere Rundfunkanstalten sollten nicht mit Verlegern über Textlängen diskutieren müssen, sondern eine öffentlich-rechtliche Plattform anbieten, in der Leser*innen RSS-Feeds abonnieren können – ohne dass diese gefiltert und gewichtet werden – sozusagen als technologische Grundversorgung eines freien Web.» Das würde dann auch als Alternative zum Facebook-Feed taugen, der für Verlage gerade drastisch an Bedeutung verloren hat.
Obwohl RSS ein bisschen in der Versenkung gefallen ist, bietet die Technik dennoch auch heute noch ein paar interessante Möglichkeiten. Vor allem in Zusammenspiel mit WordPress.
Apple hat an der letzten Entwickler-Konferenz ein neues App vorgestellt: News. Einmal mehr: Das Prinzip ist kein Neues, doch Apple könnte es mit seiner Marktmacht schaffen, zum neuen globalen Player im News-Markt zu werden. Wie wird sich das auf unsere Nachrichten auswirken?