Starker Aderlass bei der SDA
Die Nachrichtenagentur SDA muss etwa ein Fünftel ihrer Stellen streichen. Sie begründet dies mit der «sehr schwierigen Lage» der Schweizer Medien.
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Die Nachrichtenagentur SDA muss etwa ein Fünftel ihrer Stellen streichen. Sie begründet dies mit der «sehr schwierigen Lage» der Schweizer Medien.
Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) versorgt das Land zuverlässig und nüchtern mit Nachrichten. Nun soll sie – in Zeiten sinkender Einnahmen – zur Dividendenmaschine umgebaut werden. RedaktorInnen warnen vor Risiken und Nebenwirkungen.
So wie die Schweizerische Depeschenagentur SDA im journalistischen Tagesgeschäft im Schatten der grossen Medienmarken steht, so haben auch die angekündigten und absehbaren Umwälzungen bei der SDA bisher noch keine grösseren Wellen geworfen. Doch intern erwartet man von der Fusion mit der Bildagentur Keystone und der Austria Presse Agentur als Grossaktionärin wenig Gutes. Darum wendet sich die SDA-Redaktion mit einem offenen Brief an Geschäftsleitung und Verwaltungsrat. Das Personal bezieht unter anderem Stellung gegen eine befürchtete «Vermischung von PR mit journalistischer Arbeit», da bekannt wurde, dass das PR-Geschäft ausgebaut werden soll. Um die Stellung des Journalismus innerhalb der neuen Struktur zu unterstreichen, soll ein erfahrener Journalist oder eine erfahrene Journalistin in der Geschäftsleitung Einsitz nehmen, was aktuell nicht mehr der Fall ist.
Rund zwei Millionen Franken Subvention aus dem Topf der Gebührengelder will der Bundesrat an die Nachrichtenagentur SDA vergeben. Die beabsichtigte Subvention würde aber auf ziemlich direktem Weg wieder als Gewinn an die beteiligten Medienunternehmen abfliessen.
SDA und Keystone schliessen sich zur multimedialen Nachrichtenagentur zusammen. COO Jann Jenatsch spricht im Interview über den neuen Bereich Corporate Content, den Abgang von Bernhard Maissen und einen möglichen Stellenabbau.
Die österreichische Nachrichtenagentur beteiligt sich an ihrem Schweizer Pendant – APA hielt bisher Hälfte von Keystone.
Noch bevor ein kohärenter Plan für die künftige Förderungspolitik auf dem Tisch liegt, signalisiert der Bundesrat Bereitschaft, die Schweizerische Depeschenagentur sda mit Geldern aus der Medienabgabe zu unterstützen. Tamedia und NZZ, die grössten Aktionäre der Agentur, zeigen sich offen für eine solche Subvention. Die Agentur selbst sieht darin einen Stabilisierungsfaktor für ihr Geschäft. Geht es Weiterlesen …