von Nick Lüthi

«Befreiungsschlag»

DRS 2 ist bald Geschichte. Im November ändert der Schweizer Kultursender nicht nur seinen Namen, sondern kombiniert auch seine DNA neu. Nathalie Wappler, Kulturchefin von Schweizer Radio und Fernsehen, spricht von einem «Befreiungsschlag». Unter dem Eindruck der Konvergenz will SRF 2 Kultur mit einem neuem Kultur- und Aktualitätsbegriff mehrheitsfähiger und durchhörbarer werden.

DRS 2 hat viele Stimmen. In Erinnerung bleiben besonders jene, von denen man meint, sie verkörperten den Sender in idealtypischer Weise. Eine solche Stimme ist jene von Jakob Knaus. Mehr als 30 Jahre lang arbeitete der promovierte Germanist für Schweizer Radio, die längste Zeit für DRS 2 und als Studioleiter in Bern. Bis heute klingt die gedämpfte Sprechweise nach, wie Knaus frühmorgens gesetzt-dezent, mit unüberhörbarer Begeisterung, die Musik von Leoš Janáček ansagte. Knaus konnte einem den Klassikmorgen gehörig verderben, wenn man die tschechischen Komponisten nicht mochte.

Das Mitarbeiterprofil des etwas kauzigen, aber hochkompetenten Dr. phil. ist längst Geschichte, aber es prägt das Bild – und noch viel mehr das Klischee – des Schweizer Kultursenders bis heute. Im Schlechten wie im Guten. Denn bei allem hochkulturellen Dünkel, der bei DRS 2 immer irgendwo mitschwingt, hat sich der Sender längst zu einem modernen Kulturradio gemausert. Zwar nicht übermässig innovativ, aber zuverlässig und die Brennpunkte des globalen Kultur- und Gesellschaftslebens stets im Auge.

Beim Publikum kommt das gut an. DRS 2 zählt weiterhin zu den meistgehörten Kulturradios in Europa, gemessen am Marktanteil in den jeweiligen Ländern. Und unter den DRS2-Hörern finden sich die treuesten Radiohörer der Schweiz überhaupt. Jene, die neben den Empfangsgebühren freiwillig auch noch die Mitgliedschaft im Kulturclub zahlen. Aber das bringt alles nichts, wenn die Hörerzahlen stetig zurückgehen; eine Entwicklung, von der auch die anderen DRS-Programme betroffen sind. Im düstersten Szenario bleibt das Publikum irgendwann ganz weg: «Stellt euch vor, wir machen ein Kulturradio und keiner hört mehr zu. So ist die Situation zwar überhaupt nicht – im Gegenteil. Aber so kann es werden.»

Mit diesen Worten stimmte Nathalie Wappler die DRS 2-Belegschaft auf das Kommende ein. Am letzten Montag informierte die Kulturchefin von Schweizer Radio und Fernsehen im Studio Basel zusammen mit weiteren Leitungspersonen über die anstehenden Änderungen. Wie kein anderes Programm von Schweizer Radio und Fernsehen, die ab November unter dem gemeinsamen Markendach SRF auftreten, nutzt DRS 2 die Namensänderung für die umfassendste Programmanpassung in seiner Geschichte. Da der Sender ursprünglich gar nicht als Vollprogramm vorgesehen war, habe sich der Sender über die Jahrzehnte unkoordiniert entwickelt und sei jetzt «in den gewachsenen Strukturen gefangen.» Deshalb, sagt SRF-Kulturchefin Wappler, «müssen wir einen Befreiungsschlag wagen.»

Der Begriff vom Befreiungsschlag ist nicht übertrieben. Wie der Sender in ein paar Wochen klingen wird, hat mit dem heutigen Programm über weite Strecken nicht mehr viel zu tun. Mehrere Sendungen verschwinden und ganze Tagesabschnitte werden komplett neu gestaltet. Was bleibt, sind die Stimmen der Sprecherinnen und Moderatoren, die beim Publikum für Vertrauen in das neue Produkt werben müssen.

Am deutlichsten hörbar wird das neue Konzept am Morgen und am Vorabend. Die Zeitabschnitte von 6 bis 9 und von 16 bis 19 Uhr sollen «als magazinierte Sendestrecken die Begleitqualität von DRS 2 erhöhen und die Hördauer beim Publikum steigern.» Dafür wird die Rolle des Moderators neu definiert. Als prägende Stimme führt sie durch das Programm und soll nicht wie bisher, kompetent aber zurückhaltend nur die Musik ansagen. «Es entsteht ein völlig neuer Mix aus Musik, Moderation und journalistischen Inputs», schwärmt Programmleiterin Franziska Baetcke. Etwas nüchterner ausgedrückt: DRS 2 will – zumindest in der Primetime – durchhörbar und mehrheitsfähig werden.

Weil keine zusätzlichen Mittel für die gewichtige Akzentverschiebung zur Verfügung stehen, müssen etablierte Sendungen über die Klinge springen. Geopfert werden unter anderem Atlas, Cocktail und Apéro sowie DRS 2 aktuell, das unter diesem Namen sowieso nichts mehr verloren hätte bei SRF 2 Kultur. Die aktuellen Meldungen aus der bisherigen Mittagssendung fliessen häppchenweise in die Morgen- und Vorabendstrecke ein. Ausserdem werden die Redaktionen der beiden Hintergrundsendungen Reflexe und Kontext, zwei Flaggschiffe des Senders, fusioniert und formal umdefiniert. Das Publikum könne heute die beiden Sendungen sowieso nicht auseinanderhalten, argumentiert Programmleiterin Franziska Baetcke.

Der Neupositionierung liegt ein angepasster Kultur- und Aktualitätsbegriff zugrunde. Wobei es den zuständigen Leitungspersonen nicht recht gelingen will, die neuen Begriffe, und was sich gegenüber dem alten DRS2 verändert hat, verständlich zu machen. An der Informationsveranstaltung vom 3. September stellte ein Redaktor nach ellenlangen Ausführungen und Erklärungsversuchen lapidar fest: «Es gibt also gar keinen neuen Kultur- und Aktualitätsbegriff.» Worauf sich Achim Podak ein weiteres mal wortgewaltig daran macht, dem Begriffsstutzigen das Neue und Innovative des Kulturbegriffs von SRF 2 Kultur beizubringen.

Das klingt dann so: «Wofür ich plädiere, ist ein funktionaler Kulturbegriff, der ganz stark mit Beobachtungsverhältnissen gesellschaftlicher Wirklichkeit zu tun hat. Das ist ein sehr potenter, tragfähiger und auch ein beweglicher Kulturbegriff, den es braucht, um der Komplexität gesellschaftlicher Wirklichkeit auch nur annähernd gerecht zu werden.» Achim Podak ist fast nicht zu bremsen, er könnte stundenlang weiterreferieren. Ob damit den Journalistinnen und Journalisten klarer würde, was sie dann genau zu tun haben, darf allerdings bezweifelt werden.

Obwohl der Prozess zur Umgestaltung von DRS 2 nun schon fast zwei Jahre dauert, ist noch vieles unklar. Das zeigten auch die Reaktionen der Mitarbeiter bei der Informationsveranstaltung. Und es handelt sich nicht nur um die üblichen organisatorischen Details, die bei einem Prozess solchen Ausmasses unweigerlich zu Fragen führen. Auch grundsätzliche Entscheide stossen auf Unverständnis. So etwa die Absetzung der Sendung Atlas. Das sei doch eine Sendung, die genau ins künftige Senderprofil passe, reagierte eine Journalistin verständnislos auf den Absetzungsbescheid. Sowohl der neue Aktualitäts- als auch der Kulturbegriff treffen auf das «Magazin über Menschen, Landschaften und Musik» perfekt zu. Das wissen auch die Verantwortlichen von DRS 2. Es sind denn auch strukturelle und nicht inhaltliche Gründe, mit denen sie die Absetzung der Sendung begründen: kostet zu viel, ist zu schlecht mit dem übrigen Programm koordiniert, verschlingt zu viele Ressourcen.

Die Absetzung von Atlas zeigt exemplarisch, in welchem Dilemma DRS 2 beim Übergang zu SRF 2 Kultur steckt: Der Wunsch nach dem grossen Wurf lässt sich nur schwer in Einklang bringen mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen und personellen Kapazitäten. Das führt dann zu Entscheiden, die in Widerspruch zum angestrebten Ziel stehen können.

Als ob das alles nicht schon anspruchsvoll genug wäre, warten auf DRS 2, respektive SRF 2 Kultur, weitere Hürden. Die erste davon ist das konvergente Arbeiten und die Steuerung der journalistischen Prozesse aus einem multimedialen Newsroom heraus. Damit sollen Arbeitsabläufe optimiert und Leerläufe vermieden werden, so könne der neue Sender seine «journalistische Potenz abrufen» (Podak). Wie das geht, wusste neun Wochen vor dem Start aber noch niemand so genau. Detailfragen würden nun fortlaufend geklärt. Auf die Mitarbeitenden wirkt dies wenig vertrauenserweckend. In ihren Fragen ist die Skepsis und das Misstrauen nicht zu überhören.

Und schliesslich muss die ganze Übung in ein paar Jahren, zwar nicht von Grund auf, so doch unter neuen Vorzeichen, wiederholt werden. Der Standort im Studio auf dem Bruderholz in Basel soll aufgegeben werden und SRF 2 Kultur mit der ganzen Abteilung Kultur von SRF in ein ehemaliges Gebäude der Post über den Gleisen beim Hauptbahnhof ziehen. Noch vor einem Jahr ging man davon aus, dass der Umzug 2013 zu erwarten sei. Heute hat sich der Zügeltermin um mindestens eineinhalb Jahre nach hinten verschoben. Ende 2014 lautete der letzte Stand Anfang Juli. Der «Riesenhosenlupf», von dem Kulturchefin Wappler spricht, erfolgt damit gleich doppelt. Einmal im November im Radiostudio Basel und zwei Jahre später in den neuen Räumlichkeiten am Bahnhof. Erst dann wird der Sender über die passenden Räumlichkeiten verfügen, die das konvergente und multimediale Arbeiten optimal ermöglichen.

DRS 2 macht diesen Entwicklungsschritt zum Glück nicht in existenzieller Not. Der Sender ist immer noch zu gut positioniert, als dass ihn eine Übung mit diesen Ausmassen aus der Bahn werfen könnte. Beim jetzigen Stand stellt sich aber die Frage, ob der Ressourceneinsatz hinreichend durchdacht ist. Denn wird das Strukturkorsett zu eng geschnürt, drückt das der Kreativität, ohne die Kultur nicht leben kann, die Luft ab.

Leserbeiträge

Raphael Urweider 13. September 2012, 13:54

Es fragt sich schon, wo in der heutigen Zeit noch halbwegs gescheit über Kunst und deren Bedingungen geredet werden kann, wenn es nur noch „Kultur und Gesellschaft“ als Kriterium existiert…

Gorbatschow 13. September 2012, 19:37

tut mir leid, Herr Lüthi, aber ich habe den Eindruck, dass Sie keine Ahnung haben, worüber Sie schreiben. ich habe den Verdacht, dass Sie kein DRS2-Hörer sind, dass Sie aus einem bildungsfernen Elternhaus stammen und dass sie bis heute keinen Zugang zur Hochkultur gefunden haben.
unter diesen schwierigen Voraussetzungen haben Sie aber wichtige Beobachtungen referiert, den Finger auf wunde Stellen gelegt und Selbstwidersprüchliches entdeckt.
ich verfolge den Niedergang von DRS2 seit Jahren und habe vor ca. vier Jahren die Vermutung geäussert, das Ziel der kontinuierlichen Qualitätsreduktion sei die Abschaffung. ein Blick über den Tellerrand der Landesgrenzen hätte die Antithesen geliefert, die das Konzept der Konvergenz und der Neuausrichtung als intellektuelle Mogelpackung entlarven würden.

Nick Lüthi 14. September 2012, 11:16

Können Sie mir noch kurz erklären, wie Sie zur Einschätzung gelangen, ich hätte keine Ahnung von dem, was ich schreibe?

Gorbatschow 16. September 2012, 13:46

gern: an den Allgemeinplätzen, die nichts mit der Realität zu tun haben. „zu einem modernen Kulturradio gemausert“: nichts würde den Niedergang, der leider schon vor der Pensionierung von Godel Arthur begann, schlechter beschreiben als dies.
der anekdotische Einstieg, der auf das unglückliche „Knaus konnte einem den Klassikmorgen gehörig verderben, wenn man die tschechischen Komponisten nicht mochte.“ zusteuert, ist an den Haaren herbeigezogen und entlarvt den Bildungsfernen, denn gerade diese Art der Präsentation ist längstens Geschichte. stattdessen hört man fast ausnahmslos Moderationen, denen man meist schon im ersten Satz anmerkt, dass da jemand keinen Bezug zu dem hat, was er präsentieren soll. verräterisch in diesem Zusammenhang sind die Verleser und Falschaussprachen von Komponisten-, Ensemble- und Interpretennamen, die auf eine profunde Unkenntnis der Materie schliessen lassen.
„Als prägende Stimme führt sie durch das Programm und soll nicht wie bisher, kompetent aber zurückhaltend nur die Musik ansagen.“ das kann meiner Meinung nach nur jemand schreiben, der diese Selbstwerbeblase glaubt, weil er das Programm nicht selbst hört oder weil er die eklatanten Qualitätsmängel nicht bemerkt.
und: wie kann ein Medium modern sein, wenn sein Web-Auftritt so krottenschlecht ist?
reicht Ihnen das?
ich hätte drei Fragen:
a) hören Sie DRS2 so häufig, dass sie es gut kennen?
b) sind Sie mit der euopäischen Hochkultur vertraut?
c) spielen Sie ein Instrument?

Vladimir Sibirien 14. September 2012, 13:11

Товарич Gorbatschow, als Genosse fühle ich mich zu einer Antwort verpflichtet. Ihre Nachricht stellt noch beantwortet Fragen, was den lesenden Kulturversteher in der Substanzlosigkeit versinken lässt. Ist es nur die zwanghafte Abgrenzung zum Proletariat oder doch mehr? Ich stelle mit Genugtuung fest, dass Sie sich erfolgreich den sozialen Normen und Gruppenzwängen durch näckische Rechtschreibspiele widersetzen, ja geradezu ausbrechen. Raffiniert.

Carpe canem!

Peter Knechtli 15. September 2012, 21:36

Ich würde nur noch Statements von Personen publizieren, die mit vollem Namen zu ihrem Text stehen. Diese pseudonymen Anpflaumereien, so hochnäsig-verschroben sie daherkommen, lassen die Lust, solche Foren zu lesen und sich daran zu beteiligen, ins Bodenlose sinken.

Gorbatschow 16. September 2012, 14:00

die Substanz des Beitrags ergibt sich auch der Kluft von Anspruch und Erfüllung bei diesem Sender, der sich seit mehr als acht Jahren in die entgegengesetzte Richtung entwickelt, in die er sich entwickeln müsste, wenn er „sein“ Publikum halten wollte.
ich vermute, dass auch Sie, verehrter Vladimirowitsch, nicht zu den Kennern der Materie gehören, da sich sonst der erste Teil Ihres Kommentars erübrigt hätte.
die wesentlichen Fragen stellt der Artikel von Herrn Lüthi leider nicht. aber nur im Hinblick auf diese Fragen lässt sich eine Entwicklungsperspektive über die tagesgeschäftlichen und handwerklichen Stolpersteine hinaus bewerten.

DRS2-Liebhaber 14. September 2012, 16:34

Ich bekenne mich als absoluter Fan von DRS 2! Sender wie Argovia oder Regenbogen sind meiner Meinung nach Verminderung von Lebensqualität (wie etwa auch „20 Minuten“ oder „Blick am Abend“) und somit das Gegenteil von DRS 2!
Nicht nur die Musik, auch die verschiedenen Sendungen wie etwa Kontext oder der monatliche Literaturzirkel sind mir ans Herz gewachsen.
Mit Skepsis lese ich nun von der Neuorientierung. Sicher werde ich auch nach dem „Befreiungsschlag“ mal hereinhören. Sollte DRS 2 meinen Erwartungen nicht mehr entsprechen, werde ich auf ausländische Kultursender ausweichen müssen.

Wolfgang Somary 17. September 2012, 11:17

Lange Rede, kurzer Sinn: Wollen sie Ihre schönen Sendungen von klassischer Musik bester Auswahl streichen, weil sich vermutlich nur noch betagte Menschen dafür interessieren?

Oelsen 15. November 2012, 12:08

Ein wenig verspätet, aber trotzdem im Kontext (harrharr), möchte ich Anmerken, dass diese Vermischung von Reflexe und Kontext ein Blödsinn ist. Nach einigem Hineinhören (was ein Kultur- und Wissensradio halt braucht, seufz) bemerkte ich schnell, dass Kontext eher etwas für Naturwissenschaftler und Reflexe eher etwas für Geisteswissenschaftler ist. So habe ich das aufgefasst.
Naja. Wer schon einmal einen Tag vor einer Universität verbracht hat, weiss, dass es wegen der Massenuni mit der Hochkultur nicht mehr weit her ist. Noch einmal seufz. Und genau deswegen wird wohl niemand protestieren. Die Millionen entscheiden, nicht die feinen Eliten.

Wolfgang Somary 16. November 2012, 13:11

Ein „Befreiungsschlag“ bringt nichts, denn die Zahlen der Benützer des Radios entwickeln sich weiterhin rückläufig, weil das Hören der gespeicherten Musik am Iphone bequemer ist. Ihre Modernisierung ist kein Lockvogel für Abwesende, sondern lediglich eine Enttäuschung für die Treuen.

Thomas Läubli 29. Juni 2013, 15:16

Die DRS2-Hörer werden vor den Kopf gestossen, weil sie als Zielpublikum nun gezwungen werden, das zu hören, was sonst auch noch auf allen anderen Sendern läuft: Easy Listening, Politgeplapper, Pseudo-Diskussionen und Häppchen-Klassik. Letztere wird uns aufgedrängt, obwohl uns Frau Wappler empfiehlt, ausgerechnet auf Swiss Classic umzuschalten. Das zeigt, dass sie von Musik keine Ahnung hat. Es geht nur darum, eine Ideologie durchzustieren, und die dummen Klassikhörer, die mehr verstehen als sie, sollen endlich den Mund halten – das Publikum ist völlig egal.

Eine Kulturfunktionärin ohne musikalischen Leistungsausweis demontiert, ohne die Kunden zu fragen, einen Radiosender und zwingt dem Steuerzahler ihren absurden Kulturbegriff, dass alles Kultur ist, auf. Auch der Kulturplatz ist zu einem weiteren Polit- und Lifestylemagazin verkommen. Diese Arroganz ist zwar bei privaten Medien weit verbreitet, aber beim Service Public völlig deplaziert.

Ich fordere den Rücktritt von Natalie Wappler. In jedem privaten Unternehmen hätte jemand, der seine Kunden missachtet und deren Ansprüche beleidigt, schon längst den Hut nehmen müssen. Offenbar ist der öffentliche Rundfunk aber eine geschützte Werkstatt.

Matthias Giger 28. August 2013, 07:25

Habe gerade die Schönrede von Achim Podak zur Verbannung von Box Office ins digitale Versuchslabor gelesen. Das hat mich auf diesen Bericht gebracht. Ich musste schmunzeln, weil Nick Lüthi meinen Verdacht in seinem Bericht erhärtet:

Das klingt dann so: «Wofür ich plädiere, ist ein funktionaler Kulturbegriff, der ganz stark mit Beobachtungsverhältnissen gesellschaftlicher Wirklichkeit zu tun hat. Das ist ein sehr potenter, tragfähiger und auch ein beweglicher Kulturbegriff, den es braucht, um der Komplexität gesellschaftlicher Wirklichkeit auch nur annähernd gerecht zu werden.» Achim Podak ist fast nicht zu bremsen, er könnte stundenlang weiterreferieren. Ob damit den Journalistinnen und Journalisten klarer würde, was sie dann genau zu tun haben, darf allerdings bezweifelt werden.