Ein Bild sagt mehr als tausend Bilder
Nie wurde so viel fotografiert wie in Zeiten des Smartphones. Dadurch verpassen wir so ziemlich alles, was wir eigentlich festhalten wollen.
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Nie wurde so viel fotografiert wie in Zeiten des Smartphones. Dadurch verpassen wir so ziemlich alles, was wir eigentlich festhalten wollen.
Staatssekretärin Pascale Baeriswyl wollte sich bei einem Interviewtermin nicht fotografieren lassen. Was etwas über Pressefreiheit und sie sagt.
Der Täter in Siegerpose. Er reckt den linken Arm zum Tauhid-Gruß in die Höhe. In der rechten Hand hält er eine Pistole. Vor seinen Füßen liegt das Opfer. Erschossen. Ein Foto mit Wirkung und Dynamik, keine Frage. Extrem ausdrucksstark.
Das aktuelle World Press Photo zeigt den Attentäter Mevlut Mert Altintas, nachdem er den russischen Botschafter in der Türkei bei einer Ausstellungseröffnung in Ankara erschossen hat. Die Wahl des Fotos ist durchaus umstritten, denn hier wird ein Terrorist in seiner Pose gezeigt. Auch der langjährige Geo-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede halt das Bild für die falsche Wahl. Weiterlesen …
Der türkische Bildjournalist Burhan Özbilici erklärt im Gespräch mit der Deutschen Welle, was ihm der World Press Award bedeutet. Seine Aufnahme von der Ermordung des russischen Botschafters ging um die Welt.
Was zeigen? Wann hinschauen? Dieses Bild etwa, aufgenommen direkt nach einem Mord, gerade gekürt zum World Press Photo – eine Zumutung für den Betrachter? Eine Verhöhnung des Toten? Eine Dokumentation des Zustands der Welt? Eine Ermutigung für künftige Attentäter gar?
Das Foto von der Ermordung des russischen Botschafters in Ankara wird mit dem „World Press Photo Award“ ausgezeichnet. Ein Fehler.
Im vergangenen Dezember hatte sich der «Tages-Anzeiger» – im Gegensatz zu vielen anderen Zeitungen – gegen eine Publikation des Fotos entschieden, um dem Täter und seinen Idealen keine Plattform zu bieten. Nun drucken wir es ab: als Zeitzeugnis. Und als Bild, das zeigt, wo wir – wir alle – stehen.