Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Wie werden sich die elektronischen Medien in Zukunft entwickeln? Welche technologischen Entwicklungen werden uns in die Zukunft begleiten? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf das Nutzungsverhalten der Konsumenten und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Werbewirtschaft?
Ein hübsches Fundstück aus der jüngeren Schweizer Mediengeschichte hat «Republik»-Redaktor Elia Blülle ausgegraben: Eine fünfminütige «Spiegel TV»-Reportage von 1991 über das damals blühende Telefonsex-Geschäft. Zu Wort kommt auch der damalige PTT-Direktor Felix Rosenberg. Erst die Telecom-Infrastruktur und die 156er-Mehrwertnummern ermöglichten solche Angebote. Rosenberg zur Rolle der PTT: «Bezüglich dieser Anbieter eines sexuellen Angebots muss man vielleicht mit aller Deutlichkeit sagen, dass wir den Auftrag haben von der PTT, die Schläuche zu legen, aber für die Jauche, in der Schweiz sagen wir Gülle, sind wir nicht zuständig.»
2016 stellte die britische Tageszeitung «The Independent» nach dreissig Jahren die gedruckte Ausgabe ein und erscheint seither nur noch auf digitalen Plattformen. Eine Studie der City University of London zeigt nun, wie dieser Schritt das Nutzungsverhalten des Publikums verändert hat. Obwohl der «Independent» bei der Einstellung der Print-Ausgabe nur 40’000 zahlende Nutzerinnen und Nutzer zählte, sorgten diese für 81 Prozent der Gesamtnutzung, während 58 Millionen monatliche Unique Users die verbleibenden 19 Prozent der Nutzungszeit generierten. Mit der Einstellung des gedruckten «Independent» verschwanden die Zeitungsleser einfach. «Es erfolgte kein Übergang zu independent.co.uk. Die Nachfrage ging woanders hin – sei es zu einer anderen Nachrichtenseite, ein paar Minuten Facebook-Scrollen, Netflix, Fortnite, ein Mittagsschlaf oder was auch immer die Leute interessiert», schreibt Joshua Benton, der die Studie für Nieman Lab gelesen hat.
Sternebewertungen: alles auf einer Skala von 1 bis 5 abbilden. Das scheint hilfreich, ist aber auch sehr problematisch. «Reputation Inflation» zeigt: Wir verlassen uns auf ein System, das nur bedingt funktioniert.
Werbung ist im Internet ein Riesengeschäft. Wer macht’s? Welche Macht haben Google und Facebook? Wen kann Werbung heute eigentlich wie erreichen? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz?
Nie war der Markt für Content dynamischer als heute. Unternehmen sollten auf eine flexible Just-in-Time-Kommunikation setzen – sonst hinken sie mit den inhaltlichen Angeboten immer hinterher.
Die Vorzeige-Newsrooms sprossen in den vergangenen Jahren nur so aus dem Boden. Lanxess geht einen anderen Weg: Der Chemiekonzern riss nicht Wände ein, sondern baute Strukturen und Prozesse um.
Als Präsident des italienischen Rundfunksenders RAI hat die populistisch-rechtsradikale Regierung ihren Favoriten Marcello Foa durchgesetzt. Der Journalist sieht Russlands Präsidenten als Vorbild und hat nachweislich Falschmeldungen verbreitet.