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Medienethik

September 2015: Medien entdecken die Empathie

In der ersten Septemberwoche hat sich etwas verändert – zumindest in der veröffentlichten Meinung: Während die Medien vor kurzem noch vorwiegend über Hass und Intoleranz berichteten, steht seit einigen Tagen das Mitgefühl mit Flüchtlingen im Mittelpunkt.

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Angebliche Pariser Selbstmordattentäterin lebt ahnungslos in Marokko

Wie die Marokkanerin Nabila Bakkhata zur „Selbstmordattentäterin von Saint-Denis“ wurde: „Eine frühere Freundin, mit der sie sich zerstritten habe, habe die Ähnlichkeit zur getöteten IS-Anhängerin ausgenutzt und Bakkathas Fotos in einem Racheakt an einen französischen Journalisten verkauft—der sie ungeprüft übernahm. Die Bilder der vermeintlichen Gotteskriegerin gingen um die Welt.“

Medien zwischen Skepsis und Moral

Die Medien lügen nicht, aber vereinfachen die Wirklichkeit bis zur Unkenntlichkeit – das meint Wolfgang Herles, ehemaliger Chef der ZDF-Sendung „Aspekte“. Seiner Ansicht nach sollten Medienvertreter mehr zweifeln, vor allem an sich selbst.

Katzenbilder statt Live-Berichte

Nach dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» wurde einigen Journalisten vorgeworfen, durch ihre Live-Berichte auf Twitter den Attentätern geholfen zu haben. Während der Razzien in Belgien siegte nun die kommunikative Vernunft.

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