Wie die «BaZ» die Stadt belebt
Seit die «Basler Zeitung» unter dem Einfluss von Christoph Blocher steht, wird in Basel intensiver gestritten. Das schadet der Stadt nicht – auch wenn das Blatt unter Qualitätsschwankungen leidet.
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Seit die «Basler Zeitung» unter dem Einfluss von Christoph Blocher steht, wird in Basel intensiver gestritten. Das schadet der Stadt nicht – auch wenn das Blatt unter Qualitätsschwankungen leidet.
Es ist der Mediendeal des Jahres: Christoph Blocher tauscht seine «Basler Zeitung» gegen mehrere kleinere Zeitungen der Tamedia. Warum macht er das? Und was heisst das für die Medienschweiz? Eine Übersicht.
Rolf Bollmann, Mitbesitzer der «Basler Zeitung» BaZ und VR-Präsident der Zeitungshaus AG, publizierte am 10. April einen Rundumschlag gegen Personen, die die BaZ angeblich schlecht reden. Das Blatt sei wirtschaftlich und publizistisch «erfolgreich», sagt er, jedenfalls verglichen mit andern Titeln. Bollmanns Text enthält allerdings ein paar falsche Zahlen und Vergleiche.
Christoph Blocher trennt sich im Tausch gegen Gratiszeitungen von der «Basler Zeitung». Sinnvoll, findet Medienprofessor Mark Eisenegger.
Basel hat in der «BaZ»-Ära unter Christoph Blocher von publizistisch äusserst intensiven Jahren profitiert. Doch auflagenmässig und politisch war das Abenteuer für den SVP-Strategen ein einziger Misserfolg.
Nach acht Jahren gibt Christoph Blocher den Kampf um die «Basler Zeitung» auf. Er hatte sich in ein aussichtsloses Unternehmen gestürzt. Doch seinen journalistischen Mitstreitern muss dies wie ein Verrat vorkommen.
Er kann die Genugtuung fernab des Medientrubels in der Schweiz in seinen verdienten Ferien in Neuseeland geniessen. Dennis Bühler berichtete vor mehr als einem Monat als Erste über den bestehenden Verkauf der «Basler Zeitung» an Tamedia. Als der Handwechsel nicht über die Bühne ging, wurde Kritik an Bühler laut, man zweifelte an seinen Recherchen. Doch nun zeigt sich: Er hatte recht und er war der Erste.
BaZ-Mitbesitzer Rolf Bollmann will etwas klarstellen: Der «Basler Zeitung» geht es ausgezeichnet, wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung und ist «ein selbst ernannter Medienexperte und BaZ-Hasser» der nur seinesgleichen gefallen wolle: «Einfach schlecht über Blocher und Somm schreiben, dann bekomme ich bestimmt Aufmerksamkeit und Anerkennung im linken Einheitsbrei der Journalistenszene.» Bollmann schreibt sich seinen Frust von der Seele und greift zum verbalen Zweihänder. Die WOZ ist ein «Kommunistenblatt» und deren Kolumnist (oder etwa Kommunist!?) Hansi Voigt «der grösste Loser der Medienbranche». Wenn die BaZ je am Abgrund gestanden habe, dann unter der Verlegerfamilie Hageman. Er aber, Rolf Bollmann, habe das Blatt saniert und zum Erfolg geführt.