DOSSIER mit 245 Beiträgen

Medienwandel

Medienfasten oder Exodus aus der Erregungsspirale

Der Zukunftsforscher Matthias Horx beschreibt, wie er sich seit einem Jahr regelmässig einer Mediendiät verschreibt; er nennt das «Exodus aus der Erregungsspirale». Während eines Monats konsumiert er nur Medien, die weder alarmistisch, sensationell noch «clickbaiting»-verseucht sind, sondern auch das Schöne zeigen, «ohne Negatives zu leugnen». Horx nennt vier Titel, die er während seiner Medienfastenzeit nutzt: Zuerst «Monocle», die Medienplattform um das Monatsmagazin von Tyler Brûlé. Horx begründet die Wahl so: «Monocle-Lektüre macht immer Lust auf Menschen, Berührung, Wirklichkeit – und Verbesserung.» Dann liest er «Perspective Daily», Deutschlands einzige Website für Konstruktiven Journalismus. «Die Plattform bringt einmal am Tag einen locker geschriebenen Text darüber, dass nicht alles schlechter wird, auch wenn es oft so scheint.» Weiter liest Horx während seiner Diät das Wirtschaftsmagazin «Brand Eins», weil hier alles «echt» und «authentisch» sei, «und wenn man sich hineinliest, das Gegenteil von sterbenslangweilig.» Als Viertes und Letztes vertraut er der Neue Zürcher Zeitung. Was Horx an der NZZ schätzt: Sie «glaubt kaum eine der apokalyptischen Übertreibungen, die die Debatten- und Politikteile der deutschen Medien füllen.»

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Wachhunde der Demokratie

«Ich bin ein User und werde ge-used», ertönt eine Stimme aus dem Off, die dem Regisseur Dieter Fahrer gehört. Sein neuester Dokumentarfilm «Die vierte Gewalt» beschäftigt sich mit der Medienlandschaft im Umbruch und dem Umgang der betroffenen Akteure damit.

Der letzte Bleistift

Zu den Verlierern des Medienwandels und der Digitalisierung zählt auch der Bleistift. Das Magazin der New York Times widmet dem schwächelnden Schreibgerät eine Foto-Reportage aus einer der letzten Bleisiftfabriken der USA. Seit 1889 verarbeitet die General Pencil Company eine Reihe von Rohmaterialien wie Holz, Graphit, Farbe und Wachs zu jenem Universalwerkzeug, das sich sozusagen überall auf wiederfinden kann. Schritt für Schritt dokumentieren die farbstarken und kontrastreichen Bilder von Christopher Payne die Entstehung der Schreibgeräte.

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Zeitreise zu den Anfängen der elektronischen Tonaufnahmen

Eine Gruppe US-amerikanischer Künstler unter der Leitung von Jack White («White Stripes») und T Bone Burnett nehmen ihre Musik mit Geräten auf, wie sie vor hundert Jahren für die Tonaufzeichnung verwendet wurden. Dazu haben sie das allererste elektrische Aufnahmegerät nachgebaut und sich so auf eine Zeitreise zurück in die 1920er-Jahre begeben. «Das ist doch wirklich Weiterlesen …