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Der Murks mit der Medienpolitik

Der Murks mit der Medienpolitik

Wer wissen will, woher der betrübliche Zustand der heimischen Medienlandschaft rührt, liest mit Gewinn den kurzen historischen Abriss zu den letzten vierzig Jahren Medienpolitik und -entwicklung in der Schweiz von Urs Meier im Journal 21. Kundig und faktenreich zeichnet Meier den Gang einer «gut eidgenössischen Pflästerlipolitik» nach, die den Umgang mit den Medien seit je her kennzeichnet. Chancen für einen grossen Schritt nach vorn liess man links liegen. Etwa dann, als ums Jahr 2000 den Privaten der Spielraum hätte zugestanden werden können für eine freie Entfaltung auf dem Markt, bei einer gleichzeitigen kommerziellen Zurückbindung der SRG. «Das Vorbild hierzu gab es längst: das britische Modell mit BBC und Privaten», schreibt Meier. Aber: «Wie bekannt, kam es anders.» Es folgte ein Murks nach dem andern. Ein überfrachtetes Radio- und Fernsehgesetz, eine unsoziale Haushaltabgabe und jetzt «No Billag». Meiers Bilanz: «Die Medien sind wahrhaftig zu wichtig, um politisch auf diesem Niveau traktiert zu werden.»

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Die Themen direkt aus Moskau diktiert

Vermeintlich unabhängige Nachrichtenportale in den baltischen Staaten erwiesen sich als von Russland gesteuerte Propagandaprojekte. Das fanden Journalisten in Estland heraus, nachdem sie Zugang zu Chat-Protokollen aus Gerichtsunterlagen erlangt hatten, die sie dank dem Öffentlichkeitsgesetz einsehen konnten. Die Medienangebote richteten sich an die russischsprachige Bevölkerung von Estland, Lettland und Litauen. Die Themen wurden direkt aus Moskau diktiert.

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Die wohl erfolgreichste Schweizer Polit-Youtuberin

Zwanzig Jahre lang moderierte sie die News auf Telebasel, heute erreicht sie mit ihrem Videoblog ein Vielfaches des früheren Publikums. Die Basler Journalistin Tamara Wernli ist auf Youtube zur Marke geworden mit ihren gesellschaftspolitischen Videokolumnen. Dabei greift sie oft auch Themen auf, die ihr Applaus von rechts bis ganz rechts bescheren. Vereinnahmen lasse sie sich aber nicht. Anfragen der AfD habe sie bisher alle abgelehnt, sagt sie im Porträt von Michèle Binswanger. «Ich könnte in Deutschland mit dem Videoblog längst viel grösser sein, wenn ich jede Woche über Migration, Islam und diese Dinge bloggen würde.» Das macht sie zwar oft, aber nicht immer. Wenn sie nicht über Migration und Islam spricht, dann gerne über Feminismus und Gender. Wobei auch hier der Applaus von rechts nicht ausbliebt.