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Feuilleton

Das Dschungelcamp schafft es immer weniger ins Feuilleton

Es war eine spezielle Allianz: Trash trifft Feuilleton. In den letzten Jahren entwickelte sich die als Dschungelcamp bekannt gewordene Reality-Show von RTL mit dem vollständigen Titel «Ich bin ein Star – holt mich hier raus!» zum Liebkind auch der gehobenen Unterhaltung. Selbst sogenannt seriöse Blätter widmeten dem zweifelhaften TV-Format Kolumnen, Essays und allerlei Analysen. Doch diese Meta-Betrachtung habe sich totgelaufen, steht im Artikel von Nora Burgard-Arp auf Meedia. Inzwischen wissen die Reality-Darsteller genau, wie sie sich verhalten müssen, damit in den People- und Boulevard-Medien über sie berichtet wird. «Das Feuilleton aber hat das Interesse verloren wie an einem Aktionskünstler, der, sagen wir mal, dafür gefeiert wurde, sich einen Nagel ins Knie zu hauen und dabei Rilke zu zitieren», sagt Peter Huth, Chefredaktor der «Welt am Sonntag». «Das ist dreimal spektakulär, dann nur noch blutig.»

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Feuilletonisten pflegen hohe intellektuelle Ansprüche und drücken ihre Gedanken entsprechend komplex aus. Oft dient aber der pseudo-intellektuelle Jargon dazu, inhaltliche Schwächen zu überdecken. Dem Schwurbel auf der Schliche.

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