DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Profitieren lokale Medien vom aktuellen Umbau des Facebook-Newsfeeds?

Gemäss jüngsten Ankündigungen von Facebook sollen im Newsfeed, also in der Hauptspalte, die ein Nutzer sieht, künftig Meldungen von «Freunden» priorisiert und solche von Medien und anderen Institutionen zurückgestuft werden. Inzwischen hat Mark Zuckerberg präzisiert, wie dieser Umbau vonstatten geht. So sollen News aus lokalen Quellen eine grössere Sichtbarkeit erhalten. «Sollte also ein Freund eine Story einer entsprechenden lokalen Quellen teilen oder sollte eine entsprechende lokale Quelle, dessen Seite man geliked hat, etwas posten, dann würden jene Postings höher im News Feed angezeigt», erklärt Martin Giesler im Social Media Watchblog. Was auf den ersten Blick nach einer guten Botschaft für Lokalmedien aussieht, hat dann noch noch ein paar Haken. Ungeklärt sei etwa die Frage, so Giesler, ob und wie Facebook unterscheiden könne zwischen echten lokalen News und News, die von einem lokalen Anbieter aggregiert wurden.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Die Russen haben Facebook nicht «manipuliert»

Geht es um die Einmischung Russlands in die US-Politik, ist schnell die Rede davon, wie Russland Social-Media-Plattformen für seine Propaganda «missbrauche». Joshua A. Geltzer, Rechtsprofessor an der Georgetown Universität, wehrt sich gegen diese irreführende Beschreibung. Russische Kreise hätten Facebook und Twitter genau so genutzt, wie die Unternehmen das vorsehen. Also nicht «missbraucht», sondern einfach gebraucht, wie wir das alle tun. Was auch heisst: Die Plattformen können nicht einfach irgendwelche Hintertüren schliessen, die missbräuchlich genutzt wurden, wenn sie solche Aktivitäten unterbinden möchten, sondern müssten zentrale Funktionen abschalten. Auswege? Transparenz über die Algorithmen und ein aktiveres Eingreifen von Facebook & Co. gegen offensichtliche Missbräuche und Verstösse gegen die Hausregeln.

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Welche Medienbeiträge Facebook weiterhin im Newsfeed anzeigt

Der Aufschrei war laut als Facebook bekannt gab, Beiträge von redaktionellen Medien im Newsfeed fortan nicht mehr prominent anzuzeigen – es sei denn, der Algorithmus erkenne sie als «meaningful interaction», als bedeutsame Interaktion. Andreas Rickmann, verantwortlich für Social-Media bei der «Bild», hat in seinem Blog zusammengestellt, wie Medien, trotz der Zurückstufung durch Facebook, weiterhin mit ihren Inhalten im Newsfeed präsent sind. Das Fazit seiner Umfrage bei grossen Publishern in Deutschland: Wenn die Community mit den Inhalten interagiert, also kommentiert und teilt (und auch dort wieder kommentiert), steigen die Chancen auf Sichtbarkeit. Viele Klicks allein bringen nichts.

Jetzt mischt Facebook auch im Stellengeschäft mit

Eigentlich kann man sich fragen: Warum erst jetzt? Noch vor dem Sommer will Facebook in der Schweiz ein neues Angebot für die Jobsuche starten. Stefan Mair von der Handelszeitung sieht im Markteintritt des blauen Riesen die «lange befürchtete Attacke des grössten sozialen Netzwerks auf Portale wie LinkedIn und Jobs.ch». Ob es Facebook schaffen wird, den Markt aufzumischen, steht indes auf einem anderen Blatt. Schiere Grösse allein garantiert noch keinen Erfolg. Ausserdem mangelt es in der Schweiz nicht an erfolgreichen Angeboten auf dem Markt. Facebook sieht sein Potenzial darin, kleine und mittelgrosse Unternehmen während des gesamten Bewerbungsprozesses zu begleiten. «Firmen können mit Bewerbern kommunizieren, etwa Gesprächstermine abmachen und Reminder verschicken», teilte das Unternehmen mit.

Facebook testet seine Paywall auch unter iOS

Ab März 2018 können Publisher Bezahlschranken in Facebooks iOS-App verwenden. Das Soziale Netzwerk hatte bereits im Oktober 2017 damit begonnen, derartige Paywalls unter Android zu testen. Mit Apple konnte Facebook zunächst keine Einigung zur Besteuerung der auf diese Weise generierten Abo-Umsätze erzielen.

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Macht Facebook süchtig wie Alkohol oder Tabak?

  Eine Regulierung der Social-Media-Aktivitäten meint es vielleicht gut. Doch frühere Erfahrungen mit der Prohibition zeigen die Gefahr dann entstehender Grauzonen auf. Es gibt nur einen richtigen Weg.