DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Journalismus: Erst das Erklärstück öffnet den Zugang zu den News

Manchmal lohnt es sich, ein paar Jahre zurückzublicken, auch nur um festzustellen, wie wenig sich doch eigentlich getan hat. Vor zehn Jahren schilderte der Journalist und Medienprofessor Jay Rosen in seinem Blog, wie er damals das epische Erklärstück «The Giant Pool of Money» zur Immobillienkrise, die sich zu einer globalen Finanzkrise ausweitete, rezipiert hatte. Rosen beschreibt, wie er sich nach diesem stündigen Radio/Podcast-Stück für das Thema zu interessieren begann und fortan auch News zur Immobilienkrise las, weil er nun verstand, worum es geht. Seine Erkenntnis: Es gibt Themen, wo man zuerst das ganze Bild gesehen haben muss, damit man auch die einzelnen Elemente davon versteht. Für den Journalismus hiesse dies, frühzeitig Erklärstücke zu publizieren und so mehr Publikum für die nachfolgenden News zu gewinnen. Viel ist davon auch zehn Jahre nach dem Aha-Erlebnis von Jay Rosen noch nicht zu sehen.

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10 grobe Journalisten-Fehler in Interviews

«Das Niveau eines Interviews spiegelt immer das Niveau des Interviewers, nicht das des Interviewten», sagte Topinterviewer André Müller einst. Mal schauen, welche Niveau-Senker wir bei unsereins so finden.

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Der Live-Ticker – nicht mehr wegzudenken

Ob Fussballspiele, Bundesratswahlen oder der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich – für die Berichterstattung über Grossereignisse greifen Online-Medien inzwischen standardmässig zum sogennanten Live-Ticker. Für die einen die richtige Form für solche Ereignisse, für andere schlicht unjournalistisch.

Wie wir dem «Spiegel» auf den Leim gingen

Eine «Spiegel»-Recherche aus der Sicht der Betroffenen: «Hand aufs Herz, Sie haben ganz offenbar versucht, in bester Günter-Wallraff-Manier Missstände bei uns aufzudecken. Leider haben Sie vieles missverstanden, missverstehen wollen und auch ins falsche Licht gerückt.»

#Lügenpresse: «Sagen Sie einfach die Wahrheit!»

Journalismus in Zeiten des digitalen Wandels – watson-Chefredaktor Hansi Voigt hielt an der Diplomfeier der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern die Festrede. Weil das Thema aber uns alle angeht und aktuell sehr hitzig diskutiert wird, machen wir die Rede öffentlich. Und sind gespannt auf die Leser-Kommentare.

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