DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Burma: Wenn der Algorithmus die Medienfreiheit unterläuft

Nach Jahrzehnten der Zensur unter dem Militärregime kennt Burma nun freie Medien. Dazu gehört auch, dass sich die Leute informieren können, wie und wo sie wollen. Am liebsten tun sie das auf Facebook. 30 der gut 50 Millionen Einwohner des Landes nutzen das soziale Netzwerk. Und dort kriegen sie wenig mit von dem, was international für Schlagzeilen sorgt: die Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya durch die buddhistische Mehrheitsbevölkerung im Norden des Landes. «Was Burmesen in Rangun auf Facebook sehen, ist eine Parallelwelt. In ihrem Newsfeed finden keine Säuberungen statt. Stattdessen beschützt die angeblich heldenhafte Armee das Land vor islamistische Terroristen», beschreibt Lukas Messmer die Wirkung von Facebook in Burma im SRF-Magazin «10 vor 10».

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Weltregierung Facebook

Facebook richtig zu verstehen, heisst Facebook als politisches Unternehmen wahrzunehmen, schreibt Janosik Herder auf Wired.de: «… bei den Plattformen handelt es sich in erster Linie um politische Unternehmen oder, präziser, biopolitische Unternehmen. Biopolitische Unternehmen wollen eine Form von Macht ausüben, die wir eigentlich vom liberal-demokratischen Staat kennen. Das oberste Ziel des biopolitischen Unternehmens ist es, kein Unternehmen zu sein, sondern eine Regierung.» So macht denn Mark Zuckerberg auch kein Geheimnis aus diesem Selbstverständnis. In einem Interview mit Ezra Klein kam er zu dem bemerkenswerten Eingeständnis, Facebook gleiche eher einer Regierung als einem klassischen Unternehmen.

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Sei still, Facebook!

Die ständigen Push-Benachrichtigungen und leuchtenden roten Zahlen auf unserem Smartphone lenken uns andauernd von unseren eigentlichen Aufgaben ab. Mit einer neuen «Nicht stören»-Funktion können wir zumindest Facebook für bestimmte Zeiträume stummschalten.

Facebook gibt jetzt auch ein gedrucktes Magazin heraus…

…sagt aber, es sei kein Magazin, sondern ein «business marketing program». Schliesslich will sich der Blaue Riese nicht als Medienhaus (miss)verstanden wissen. Chef Mark Zuckerberg spricht lieber von Plattform oder Technologieunternehmen. Das Heft, von dem bisher eine Ausgabe herausgekommen ist und das fortan vierteljährlich erscheinen soll, heisst «Grow» und zielt auf «Business Leaders». Titelgeschichte der Erstausgabe ist ein Interview mit Oscar Olsson, dem Marketingverantwortlichen für die neue Premium-Linie des Kleiderkonzerns H&M.

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DSGVO: Facebook kündigt Update für Fanpages an

Am 5. Juni hat der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass Fanpage-Betreiber für die potentiellen Datenschutzverstöße Facebooks mit haftbar gemacht werden können. Da Facebook bislang keine Möglichkeit zur Verfügung gestellt hat, die Datenerhebung von Fanpages anzupassen, sahen viele Admins sich dazu gezwungen, ihre Fanpages bald stillzulegen oder gar löschen zu müssen. Nun lenkt Facebook ein.