DOSSIER mit 169 Beiträgen

Radio/Audio

Raus aus dem Format oder Radio braucht Wandel

«Geht es um die Zukunft des Radios, wird gerne über alles geredet – ausser über das Radio selbst.» Das ändert Felicia Reinstädt, Projektleiterin bei Radio Bremen, immerhin für die Länge eines Blogbeitrags. Die vermeintliche Sicherheit trügt, in der sich manche Radiomacher angesichts intakter Quoten wiegen. Neue Audioformate haben längst im Medienalltage der Menschen ihren Platz gefunden. Doch das Radio hinkt hinterher. Für Felicia Reinstädt ist klar: Ohne tiefgreifenden Wandel wird sich das Radio gegen die neuen Mitbewerber nicht behaupten können. Damit dieser Wandel gelingt, müssten überhaupt einmal die Voraussetzungen für Veränderungen geschaffen werden: «Hier wünsche ich mir mehr Mut und Entschlossenheit von Programmmachern und Programmverantwortlichen, mehr Freiraum für Neugier, Experiment und Scheitern und auch ein bisschen mehr Entspannung in diesen angespannten Zeiten.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Amazon-Tochter Audible mit Journalismus-Offensive

Zuerst waren die Hörbücher, jetzt kommt der Journalismus: Die Audio-Plattform Audible, eine Tochter des Internet-Handelskonzern Amazon, erweitert gerade ihr Angebot. Mit 22 journalistischen Podcasts ist Audible gestartet und nun kommen jeden Monat zwei neue Formate dazu, die dann mit wöchentlichen Folgen erscheinen. Das sagt Paul Huizing, der für die Audible-Podcasts verantwortlich ist, gegenüber Daniel Bouhs vom WDR5-Medienmagazin. Bei den Radiosendern beobachtet man diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Einerseits betont Audible, dass man in Partnerschaft mit den Radios neue Angebote aufbauen wolle. Andererseits sagt ein Robert Skuppin, Senderchef des öffentlich-rechtlichen Radio eins, dass er keine Lust habe, als Steigbügelhalter der neuen Konkurrenz zu dienen. Der Konflikt ist programmiert. Wobei in solchen Konstellationen in der Regel der globale Player die Nase vorn hat.

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RTS «bi de Lüt» – Westschweizer Sender bringt Radio ins Dorf

Die Szenen wirken wie aus der Zeit gefallen: Andächtig und stumm hören Leute konzentriert Radio. Sie lauschen den Stimmen der Nachbarinnen und Mitbewohnern aus ihrem Ort. Gesendet wird aus einem Wohnwagenstudio, das für zwei Tage neben der Dorfbeiz installiert steht. In der vierten Ausführung von «Caravane FM» befinden wir uns im abgelegenen Weiler Seleute im Kanton Jura. Das grosse Westschweizer Radio bringt mit diesem Format den hyperlokalen Sender ins Dorf. 48 Stunden Programm von und mit den Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Bauernbub erzählt, wie er einmal Bauer werden möchte und der stolze Vater hört das zuhause am Küchentisch aus dem Radio. Eine Zusammenfassung der zwei Tage Dorfradio gibt es als 50-minütige Episode am Westschweizer Fernsehen zu sehen. In früheren Folgen von «Caravane FM» besuchten die Moderatoren Lionel Frésard und Jean-François Michelet mit ihrem Radiowohnwagen ein Spital und ein Altersheim.

Grosse Emotionen zum Hören

In den USA boomen Podcasts. Langsam schwappt die Welle auch zu uns. Immer mehr deutschsprachige Podcasts werden produziert. Und sie konkurrieren mit dem Radio, denn sie sind emotionaler, spannender und persönlicher.

«Das beste Radio der Welt» muss seinen neuen Platz noch finden

Der Sender KCRW aus Kalifornien wurde verschiedentlich als «das beste Radio der Welt» bezeichnet (unter anderem von Mona Vetsch in einer Reportage 2006 für «Das Magazin»). Natürlich konnte man Internet-sei-Dank das Programm des Public-Radio-Senders aus Santa Monica schon bisher in hiesigen Breitengraden geniessen. Doch nun machte KCRW auch physisch den Sprung über den Atlantik. Seit Weiterlesen …

«Für Radiomacher brechen goldene Zeiten an»

Ist es nur der nächste grosse Gadget-Hype oder sieht so die Radio-Zukunft aus? Sogenannte «Smart Speaker», auf Zuruf reagierenden Lautsprecher mit Internetanschluss, erobern allmählich die Haushalte. Neben der Wiedergabe von Uhrzeit, Wetterprognosen oder persönlichen Kalendereinträgen bieten sich Systeme wie Amazon Echo oder Google Home auch als Plattform für journalistische Audiobeiträge an. Das lässt Radiomacher hoffen, Weiterlesen …

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Bald muss man UKW-Radios entsorgen

Spätestens Ende 2024 soll in der Schweiz der UKW-Sendebetrieb eingestellt werden. Für die Umstellung aufs Digitalradio DAB+ sind noch Investitionen nötig. Der Bund hilft.

Studie: Podcast-Hörer sind für Werbung empfänglich

Mit zunehmender Beliebtheit beim Publikum werden Podcast auch attraktiver als Werbeträger. Das geht aus einer aktuellen Studie des deutschen Radiovermarktes AS&S hervor. 3000 Podcast-Hörerinnen und -Hörer der beiden Audio-Pattformen detector.fm und Viertausendhertz haben sich zu ihrem Nutzungsverhaltne geäussert. Dabei zeigte sich eine erstaunlich hohe Akzeptanz für Werbung in Podcasts. Über 87 Prozent der Hörer stören Weiterlesen …