Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Die gut einstündige SRF-Dokumentation «Im Kreuzfeuer» beleuchtet, wie eine derart radikale Vorlage wie die No-Billag-Initiative überhaupt erst an die Urne kommen konnte. Was die Vorbedingungen waren und wer die zentralen Akteure.
Anlässlich der «königlichen Hochzeit» von Harry und Meghan jüngst in Grossbritannien befragte das Schweizer Fernsehen, wie das auch viele andere Medien taten, den Royal-Experten Thomas J. Mace Archer-Mills. Klingender Name, britischer Akzent, pointierte Aussagen – an Glaubwürdigkeit scheint es dem Herrn nicht zu mangeln, zumal er auch der britischen Monarchisten-Vereinigung vorsteht. Nur ist das nicht die ganze Wahrheit, wie das «Wall Street Journal» jetzt enthüllt hat. Der vielgefragte Royal-Experte ist weder Brite, noch heisst er Archer-Mills. Alles Fake. Er heisst Thomas Muscatello und stammt aus Upstate New York in den USA. Zur königlichen Parallel- und Scheinwelt passt ein solcher Fake-Experte eigentlich ganz gut. Ob es aber zu den Aufgaben eines öffentlichen Senders gehört, solchen Figuren eine prominente Plattform zu bieten, darf mit Fug bezweifelt werden.
Er ist «Mister Nachtclub»: Von Montag bis Donnerstag begleitet Ralph Wicki auf Radio SRF 1 die Hörer durch die Nacht. Von zehn Uhr abends bis ein Uhr nachts steht die Telefonleitung offen. Wicki schaffe es, mit seinem Moderationsstil «die Zungen der Leute zu lockern und ihre Herzen zu öffnen», schreibt Dana Liechti im «Blick». Tatsächlich drehen sich die Gespräche mit den Hörern oft um Persönliches und Intimes. «Ich habe das Gefühl, es gibt viele Leute, vor allem ältere, die niemanden haben, mit dem sie reden können», kommentiert der Moderator seine Motivation.
ErtanztjaschonaufvielenHochzeiten, der Hansi Voigt. Und nun will er auch noch SRF-Direktor werden. Seine aktuelle Kolumne in der «Wochenzeitung» nutzt er als Bewerbungsschreiben für den Posten. Voigt gibt ganz den Digitalturbo. So schreibt er: «Wenn ich die laufende Mediengesetzgebung richtig verstehe, können wir uns ja online bald richtig austoben.» Konsequenterweise müsste dann das Unternehmen nicht mehr SRF Schweizer Radio und Fernsehen heissen, sondern SMI: «Das steht für Schweizer Medien Idee.»