DOSSIER mit 609 Beiträgen

Service public

Deutschland sucht die Super-Mediathek

Allmählich dämmert es auch dem letzten Medienmanager, dass die Abhängigkeit von grossen, internationalen Plattformen wie Facebook und Google für das eigene Geschäft grosse Risiken birgt. Aber was tun? In Deutschland macht derzeit die Idee die Runden, wonach der öffentlich-rechtliche Rundfunk zusammen mit privaten Verlagen eine Art «Super-Mediathek» schaffen könnte. Ins Spiel gebracht hatte den Plan der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm. Inzwischen hat sich auch Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner dazu geäussert: «Dieser Vorschlag ist interessant und diesem Vorschlag wohnt auch eine absolut richtige Idee inne», sagte Döpfer kürzlich. Einer Realisierung stehen indes hohe technische und rechtliche Hürden im Weg. Allerdings, schreibt Daniel Bouhs auf Deutschlandfunk.de, wäre jetzt der passende Moment, ein solches Projekt anzugehen. «Der anhaltende Skandal um den Datenabfluss bei Facebook – er wird das Bedürfnis nach einer Emanzipation von den US-Plattformen gewiss noch einmal verstärken.» In der Schweiz hegt die SRG ähnliche Pläne. Konkret steht die Offerte an die Privatradios im Raum, eine gemeinsame Plattform zu schaffen.

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«Framing-Manual» der ARD: ein Dokument der Hilflosigkeit

Das sogenannte «Framing Manual», das die deutsche ARD bei einem Ein-Personen-Institut bestellt hat, liest sich wie schlechte Satire. Als Argumentationshilfe für die Verteidigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eignet sich das Dokument nicht. Fachliche und sachliche Kritik soll mit rhetorisch drittklassigen Formulierungshilfen gekontert werden. «Wenn Sie Ihre Mitbürger dazu bringen wollen, den Mehrwert der ARD zu begreifen Weiterlesen …

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Das ist das «Framing-Gutachten» der ARD

Die ARD hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die eigene Kommunikation zu verbessern. Das Gutachten wurde bisher nicht veröffentlicht, ist aber bereits Teil einer öffentlichen Debatte. Wir veröffentlichen das Gutachten, damit sich alle Beitragszahlende aus der Originalquelle informieren können und an der Debatte informierter teilhaben können.

Service public reimt sich auf Social Network

Trotz aller Skandale und Kritik behauptet sich Facebook als das grösste und meistgenutzte Social Network. Alternativen sind keine in Sicht. Oder etwa doch? Für die Jüngsten ist schon längst Realität, was für die breite Bevölkerung erst nach Utopie klingt. In der Kinderecke auf srf.ch betreibt Schweizer Radio und Fernsehen ein vollwertiges Social Network – wenn Weiterlesen …

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«Weg von Sender- hin zu Plattformlogiken»

Prof. Dr. Leonhard Dobusch, österreichischer Organisationsforscher und Mitglied des ZDF-Fernsehrates, fordert, dass öffentlich-rechtliche Medien die Herstellung digitaler Öffentlichkeit als Chance und Aufgabe begreifen und entsprechend handeln sollten.