DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Kriminalstatistik lesen – aber richtig

Nachdem die «Zeit» ihn nicht mehr als Kolumnisten weiterbeschäftigen wollte, hat Alt-Bundesrichter Thomas Fischer beim Branchenmagazin Meedia eine neue Plattform gefunden. Dort konnte er bereits die von der «Zeit» abgelehnte Kolumne veröffentlichen, die schliesslich zur Trennung geführt hatte. In seinem aktuellen Beitrag widmet sich Fischer der polizeilichen Kriminalstatistik. Die sei sehr nützlich, «allerdings nur, wenn man sie versteht.» In gewohnter (Über?)länge geht er diesmal der grassierenden «Messerangst» in Deutschland nach, die mit allerlei Zahlen «belegt» und damit wohl wissentlich angeheizt wird. Fischer stellt die Debatte mit gewohnter Akribie und seinem subtil-sarkastischen Unterton vom Kopf auf die Füsse; Medien und Behörden, die gleichermassen mit Statistik auf Kriegsfuss stehen, kriegen beide ihr Fett weg. Aber was sind schon Zahlen: «Es ist ja nur so ein Gefühl mit den Messern. Ob Ausländer mehr Verletzungen mit Messern begehen als Deutsche, weiss man leider auch nicht. Aber man kann ja vorsorglich schon mal das Ende Mitteleuropas verkünden.»

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Wie ich einmal fast eine Reportage schrieb

Acht Tage lang recherchierte Alexander Krex im Jahr 2017 in Neu Delhi und Umgebung. Der freie Journalist sollte für Geo eine Reportage über ein blindes Kind schreiben, das nach einer Operation wieder sehen kann und das Leben neu lernt. Eine große Geschichte, aber die Puzzle-Teile passen nicht zusammen. Die Nachzeichnung einer gescheiterten Recherche.