von Stefan Schaer

Roger Schawinskis fanatische Jagd nach dem Bösen in der Welt

«Verschwörung!» – so heisst Roger Schawinskis neues Buch. Es liest sich über weite Strecken als Kampfschrift, als persönliche Abrechnung – und ist weit entfernt von journalistischer Objektivität.

Viele werden sich an die SRF-Arena vom 24. Februar 2017 zum Thema «Trumps Krieg» erinnern. Zwischen Moderator Jonas Projer und Historiker Daniele Ganser kam es zum Eklat. Mittendrin: Roger Schawinski. Der Journalist und Publizist schlug sich auf Projers Seite.

Die Reaktionen des Publikums an die Adresse von SRF fielen heftig aus – so heftig, dass Schawinski beschloss, Ganser, «seinen Anhängern» und dem Thema Verschwörungstheorien auf den Grund zu gehen. Herausgekommen ist das Buch «Verschwörung!».

Schawinskis Anspruch: Sein Buch soll vor den Gefahren absurder Theorien warnen. Es soll aufzeigen, wie die Verbreiter solcher Theorien denken, wie sie vorgehen, wie sie Menschen verführen. Es soll veranschaulichen, wie das Internet dazu beiträgt, «gefährliches» Gedankengut unter die Leute zu bringen. In seltenen Momenten genügt Schawinski diesem Anspruch, z.B. wenn er aufzeigt, wie fatal es ist, dass der mächtigste Mann der Welt gleichzeitig der grösste Verbreiter von Lügen ist. Doch meistens behauptet, diffamiert und pauschalisiert Schawinski. Rasch wird klar: Hier geht es nicht um einen Beitrag zu einer sachlichen Debatte.

Roger Schawinski ist einer, der gerne provoziert und moralisiert. Er ist also wenig geeignet, ein heikles Thema wie Verschwörungstheorien emotionslos anzugehen – erst recht nicht nach den Vorfällen in der Arena. Zudem hat Schawinski «Verschwörung!» offenbar in sehr kurzer Zeit geschrieben. Man merkts. Ich beschäftige mich seit rund 15 Jahren mit 9/11 und dem Drumherum – in den Augen von Kritikern also mit Verschwörungstheorien. Neues habe ich in Schawinskis Buch – ausser im Kapitel über Daniele Ganser – nicht gefunden.

Leider ist es Schawinski – wie vielen anderen, die sich mit dem Thema befassen –, nicht gelungen, Nonsens von relevanten Beobachtungen zu trennen.

Schawinski hat die Standardliteratur über Verschwörungstheorien abgegrast und Informationen zusammengetragen. Leider ist es ihm – wie vielen anderen, die sich mit dem Thema befassen –, nicht gelungen, Nonsens von relevanten Beobachtungen (von denen sich im Buch notabene auch zahlreiche finden) zu trennen. Und leider kann Schawinski seine Aversion gegen Daniele Ganser sowie seine inhaltliche Ahnungslosigkeit bezüglich eines anderen wichtigen Themas des Buchs – 9/11 – nicht verstecken. So wird Ganser in «Verschwörung!» zu einer «eigentlichen Kriegsgurgel». Bezüglich 9/11 «lassen die publizierten Untersuchungsberichte einige Fragen offen (…). Aber es gibt kein einziges Mail, keine einzige glaubwürdige Aussage einer Person, die an dieser angeblichen Verschwörung beteiligt gewesen sein will». Und wir lesen Sätze, die heftigen Widerstand gegen jeden Sinn für Logik leisten: «Doch wie kann man echte Verschwörungen von erfundenen oder erdachten unterscheiden? Leider gibt es dafür keine klaren, objektiven Unterscheidungskriterien. Es ist ein subjektiver Entscheidungsprozess notwendig, in dem zwischen Fakten und blossen Annahmen unterschieden werden muss.»

Einige Kritikpunkte im Detail

Begriffserklärung: Wie viele andere vor ihm definiert Schawinski nicht, was eine gesunde kritische Grundhaltung von einer Verschwörungstheorie unterscheidet. Er definiert nicht, bis zu welchem Punkt Fragen berechtigt sind und ab wann sie als unzulässig gelten. Mit Fortdauer des Lesens wird immer klarer: Das Thema definiert, was gesagt und was nicht gesagt werden darf. Schawinski, respektive seine politische Haltung, seine Freund- bzw. Feindbilder bestimmen, was kritikwürdig ist.

Pauschalisierungen: Ob Fachmann oder Laie, ob ehrlich bemühter Forscher oder Spinner ­– Schawinski wirft alle in denselben Topf. Er sieht bei allen die gleichen Muster, alle haben pathologische Probleme: Sie haben eine «Decodierungssucht, die paranoide Züge trägt», «betätigen sich mit Vorliebe als Mediendetektive auf der Suche nach verborgenen Botschaften», leiden unter «Realitätsverlust und Wahrnehmungsverschiebungen», sind «vor allem Personen mit tiefem Selbstwertgefühl» auf der Suche nach «Gründen für ihre Probleme, auf die sie keinen Einfluss zu haben glauben». Sie sind «weder durch Diskussionen mit Andersdenkenden noch durch Fakten der von ihnen verteufelten Mainstream-Medien erreichbar», sind «von Diktatoren und der von ihnen grenzenlos ausgeübten Macht fasziniert – und zwar unabhängig von deren ideologischer Positionierung, während sie Demokraten grundsätzlich kritisch bis negativ beurteilen».

Professionelle Standards: Schawinski wirft den Verschwörungstheoretikern unisono Unwissenschaftlichkeit vor. Doch selber reiht er Behauptung an Behauptung – ohne Quellenangabe. Immer wieder ist zu lesen «das greift zu kurz», «entgegen den Fakten» oder «wider die Tatsachen». Schawinski liefert aber keinerlei Hinweise darauf, wo sich diese Fakten finden und weshalb er sie für Fakten hält. Zudem scheinen ihn rechtliche Standards nicht zu interessieren. Im Kapitel «Die Fans» veröffentlicht er einen privaten E-Mail-Dialog, den er mit einem «Verschwörungstheoretiker» führte. Schawinski kürzt zwar den Namen des Mannes, macht ihn aber dank verschiedenen Angaben erkennbar – ohne die Erlaubnis zur Publikation eingeholt zu haben.

Kompetenzen: Zurecht stellt Schawinski fest, dass beispielsweise ein Historiker nicht die Kompetenz hat, die Gründe für den Einsturz eines Gebäudes zu beurteilen. Nur: Was qualifiziert den Ökonomen und Journalisten Schawinski, Psychogramme von «Verschwörungstheoretikern» zu erstellen?

Widersprüche: Schawinski widerspricht sich oft innerhalb weniger Sätze. Hier zwei Beispiele unter vielen. Auf Seite 6 lesen wir: «Ich erfuhr von Strukturen und Überzeugungen, die nicht allein in Randgruppen vorhanden sind, sondern zunehmend ins Zentrum unserer Gesellschaft drängen und uns damit immer stärker betreffen». Vier Sätze weiter unten steht: «So haben sie [die Verschwörungstheoretiker] sich vor allem im Internet und im Buchmarkt eingenistet, ohne dass dies von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird». Auf Seite 23 lesen wir: «In einer immer komplexeren Gegenwart sucht man nach einfachen Erklärungen, die den oft nicht aufschlüsselbaren Ereignissen einen Sinn geben». Zwei Abschnitte weiter unten steht: «Ein unverzichtbarer Bestandteil jeder verschwörungstheoretischen Erzählung ist zuerst das Vorliegen einer für alle sichtbaren Erklärung. Solche Erklärungen stellen beispielsweise die offiziellen Versionen …»

Rechtsextremismus/Antisemitismus: Schawinski tut, was viele tun: Er versucht, 9/11-Kritiker in die Rechtsextremen-Ecke zu stellen. So werden aus dem ehemaligen deutschen SPD-Politiker Andreas von Bülow und aus Mathias Bröckers, einem deutschen Journalisten und Publizisten, der klar zum linken Spektrum zählt, Männer «aus dem ganz rechten Lager», nur weil sie zu 9/11 und zum Ost-West-Konflikt publizieren. Und natürlich darf auch der pauschale Antisemitismus-Vorwurf nicht fehlen: «Dabei stützen sie [die Verschwörungstheoretiker] sich zuerst auf ihren jeweils wichtigsten Ansatz, nämlich die Frage, wer aus den Anschlägen von 9/11 Nutzen gezogen habe (Cui bono?). Und da geraten sie gemäss ihrer seit Jahrhunderten gepflegten antisemitischen Tradition auf in- und ausländische Juden und auf Israel als eigentliche Drahtzieher.» Oder: «Bei den alternativen Erklärungen von 9/11 wird unter dem Begriff ‹militärisch-industrieller Komplex› implizit eine Verschwörung amerikanischer Geheimdienste in Kooperation mit dem israelischen Geheimdienst Mossad zusammengefasst». Eine Verallgemeinerung, für die Schawinski keine Quelle angibt. Dazu kommt, dass der Begriff Militärisch-industrieller Komplex massgeblich vom Soziologen Charles Wright Mill geprägt wurde, der damit in seinem Standardwerk «The Power Elite» die Interessenverbindungen zwischen Militär, Wirtschaft und politischen Eliten bezeichnete.

Falsche Allgemeinplätze: Schawinski sieht in Verschwörungstheoretikern Leute, die «in einer immer komplexeren Gegenwart nach einfachen Erklärungen suchen». Eine «Analyse», die sich in vielen Werken/Artikeln zu Verschwörungstheorien findet. Doch meist ist das Gegenteil richtig: Für alle politisch relevanten Ereignisse der letzten hundert Jahre, die zu Verschwörungstheorien geführt haben, sind von offizieller Seite einfache Erklä­rungen und simple Gut-Böse-Muster präsentiert worden. Es sind also die offiziellen Verlautbarungen, die auf jenes Bedürfnis ausgelegt sind, das Schawinski beschreibt. Anders gesagt: Wer vermutet, hinter dem Mord an Kennedy oder hinter 9/11 könnte mehr stecken als ein paar ideologisierte Spinner, wer Anzeichen dafür sieht, dass ein Mix aus Wirtschaft, Militär, Geheimdiensten und Politik am Werk war, hat definitiv das komplexere Weltbild, als jemand, der an ehrliche Regierungen und Geheimdienste auf der einen Seite und extremistische Spinner auf der anderen Seite glaubt. Umso irritierender, dass Schawinski im Kapitel zu 9/11 den Verschwörungstheoretikern diese Komplexität zugesteht: «In Bezug auf die Verschwörungstheorien zu 9/11 erweisen sich alle Alternativszenarien als viel komplexer als die offizielle Version.»

«Als Fragen getarnte Vermu­tungen»: Der Standardvorwurf, den viele Anti-Verschwörer den «Verschwörungstheoretikern» machen. Eine Unterstellung, mit der auch ich immer wieder konfrontiert werde. Tatsache ist: Ich habe meine Kritik an der offiziellen 9/11-Darstellung im Detail dargelegt. Hunderte andere haben das auch so getan.

Kapitel «Doktor Daniele Ganser»: In diesem Kapitel verliert sich Schawinski in plumpen Anschuldigungen. Viele sind offensichtlich falsch, viele lassen sich nicht prüfen, weil Schawinski keine Belege vorweist. Ein paar Beispiele:

  • «Für Ganser ist der amerikanische Geheimdienst CIA die kongeniale Nachfolgeorganisation der Gestapo». Quelle? Keine!
  • «Geboren 1972 im friedlichen Lugano, fand Daniele Ganser bereits in jungen Jahren sein Feindbild, gegen das er seinen bedingungslosen Widerstand zu leisten bereit ist: Er identifizierte die Nato und die dieses Militärbündnis dominierenden USA als das «Böse» schlechthin. Deshalb verschrieb er sich mit Haut und Haaren einem militanten Antiamerikanismus.» Quelle? Keine!
  • «Es ist vor allem dieses eine Thema [9/11], mit dem er [Ganser] mehrmals pro Woche für vierstellige Honorare in mehreren Ländern durch volle Vortragssäle tingelt». Quelle? Keine! Und falsch: Ganser referiert durchschnittlich einmal die Woche zur Geschichte seit 1945, zu Energiefragen, zu Medienfragen. 9/11 spielt in diesen Vorträgen oft eine Rolle, ist aber nur in Einzelfällen «dieses eine Thema».
  • «Zwei Jahre später entliess man ihn [bei Avenir Suisse], weil er bei seinen Vorgesetzten mit wilden Verschwörungstheorien für Aufsehen gesorgt hatte.» Quelle? Keine!
  • «Deshalb beschränken sich Verschwörungstheoretiker wie Ganser auf Auftritte vor ihren Gläubigen, Stellungnahmen in ihren Blogs und auf Interviews in unkritischen Medienplattformen aus der eigenen Ecke». Auch das ist im Fall von Ganser falsch, wie ein Blick auf seine Website bzw. die Liste der «Mainstream»-Interviews zeigt.
  • «Daniele Gansers neues Buch ‹Illegale Kriege› liefert bereits im Untertitel die Antwort auf die Frage nach dem Bösen in der Welt. Er lautet: ‹Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren›. Wer Gansers Buch gelesen hat, weiss, dass dieser in der Einleitung schreibt: «Ich habe mich darauf beschränkt, nur illegale Kriege zu behandeln, an denen NATO-Länder beteiligt waren, aber natürlich gibt es auch illegale Kriege, an denen keine NATO-Länder beteiligt waren. Dies bedeutet: Viele illegale Kriege bleiben in diesem Buch unerwähnt, und es ist ein weites Forschungsfeld, auf dem noch viel Arbeit geleistet werden muss.›»

Schawinski schreibt sich im Ganser-Kapitel derart in Rage, dass er offensichtliche Widersprüche nicht bemerkt. So stellt er die Legitimität von Gansers Doktortitel in Frage. Schawinskis Argumentationskette kulminiert in der Aussage von Georg Kreis, Gansers Doktorvater. Schawinski schreibt: «Dass er das Vorwort zur deutschen Ausgabe von Gansers Dissertation geschrieben hat, scheint Professor Kreis extrem peinlich zu sein. ‹Zu meiner Rechtfertigung muss ich sagen, dass bei Abnahme der Dissertation das Werk an sich und nicht die weitere Entwicklung des Doktoranden und die zu Beginn weit weniger offensichtliche Neigung massgebend war›, erklärt er desillusioniert. Und damit stellt auch Georg Kreis neben vielen anderen Fachleuten Gansers nie fehlendes Qualitätsargument – seine herausragende akademisch bestätigte Fachkompetenz – grundsätzlich infrage». Nein, das tut er nicht: Für Kreis war Gansers Dissertation laut seiner Aussage gut genug, er stört sich an der Entwicklung danach.

Kapitel «9/11»: In diesem Kapitel findet sich kaum ein Abschnitt, den man als «richtig» bezeichnen könnte. Der Nachweis dafür kann jederzeit erbracht werden, würde den Rahmen dieses Artikels aber sprengen. Hier nur soviel: Schawinski bringt die üblichen «Argumente» gegen die Kritik an der offiziellen Version. Er schreibt z.B., die offizielle Untersuchung habe wissenschaftlichen Kriterien entsprochen. Hat sie nicht. Der 9/11-Report wurde von befangenen Leuten geschrieben, viele «Erkenntnisse» über Tatvorbereitung und Tathergang beruhen auf den Folteraussagen von Chalid Scheich Mohammed, Ramzi Binalshibh und anderen. Die beiden Leiter der Untersuchungskommission, Thomas H. Kean und Lee H. Hamilton, haben sich 2006 in ihrem Buch «Without precedent» teilweise von ihren Ergebnissen distanziert. Fazit (und Titel des ersten Kapitels): «Set up to fail. Approaching an impossible Task». Selbst die Untersuchung der WTC-Einstürze – durchgeführt durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) – folgte nicht wissenschaftlichen Kriterien. Erstens wurden zahlreiche wichtige Aspekte nicht beachtet, zweitens sind die Daten, die den Berechnungen zugrunde liegen, nicht einsehbar, und drittens haben keine Peer Reviews nach herkömmlichen Standards stattgefunden. Schawinski scheint damit kein Problem zu haben. Auch für ihn scheint zu gelten: Wissenschaft ist, was das «richtige» Resultat produziert.

Journalismus funktioniert anders
Gerade wenn es um kontroverse Themen wie Verschwörungstheorien geht, wäre Differenzierung das A und O. Kritik ist nicht gleich Kritik, Frage ist nicht gleich Frage. Demokratie und Wissenschaft leben davon, dass gezweifelt und hinterfragt wird, dass Menschen kritisch sind und ihre Bedenken äussern können, ohne die Folgen fürchten zu müssen. Schawinski trägt mit seinem Rundumschlag dazu bei, dass bestimmte Themen nicht mehr offen und sachlich diskutiert werden können bzw. Kritiker diffamiert und pauschal als Spinner hingestellt werden.

Journalismus im Geiste der Aufklärung funktioniert anders. So gesehen ist Schawinskis Buch zu dem geworden, was er im Untertitel schreibt: «Die fanatische Jagd nach dem Bösen in der Welt».

Leserbeiträge

DaMajestro 18. April 2018, 13:49

Wow, ein Verschwörungstheoretiker verteidigt in der Medienwoche einen anderen. Schawinski muss – im krassen Gegensatz zu den Verschwörern und Zweiflern – in seinem Buch keine Quellen angeben, werter Herr Schaer. Er kann seine Gefühle aufschreiben, da er nicht versucht, wie andere, welche in diesem Text eine Rolle einnehmen, eine Realität für sich zu beanspruchen. Ich verstehe die Schrift als eine Meinungsäusserung, im Vergleich mit Ganser oder auch diesem Text hier, behauptet er nicht und nirgends, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Einzig Warnungen spricht er aus, welche ob dem fast schon pauschal vorhandenen Geschwurbel dringend nötig sind. Ob überhaupt ein journalistischer Approach besteht, dürfte ebenfalls zweifelhaft sein. Genau so zweifelhaft wie die Tatsache, dass einem Ganserfreund, wessen Stil sich vom Original nur in Nuancen distanziert und den Klimawandel leugnet, in der Medienwoche einen solchen Platz erhält. Apropos Kampfschriften: Nach Sarasin nehmen Sie nun also Schawinski ins Kreuzfeuer, fällt Ihnen was auf?

Stefan Schaer 18. April 2018, 21:11

Ob Roger Schawinski Quellen angeben muss oder nicht, darüber dürfen Sie selbstverständlich denken, was Sie möchten. Aber: Für Ihre Aussage, ich sei einer, der den Klimawandel leugnet, hätte ich gerne eine Quelle gesehen. Ich mache nämlich genau das Gegenteil, wie Sie auf meinem Blog unschwer feststellen können.

Marcel Buehler 20. April 2018, 13:35

Ihr Kommentar entbehrt jeder Sachlichkeit. Der Begriff Verschwoerungstheoretiker“ ist ein politischer Kampfbegriff mit  dem Ziel, kritische und fragende Leute zu diffamieren bzw. laecherlich zu machen. Damit wird eine sachliche Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 9/11 von Anfang an unterbunden, was auch offensichtlich das Ziel von Herrn Schawinski ist. Ihre Anspielung auf Antisemitismus im letzten Satz Ihres Kommentars zeigt das Niveau Ihrer Auseinandersetzung. Absolut unakzeptabel!

Peter Weisshaupt 19. April 2018, 21:49

Medienwoche und Herr Schaer,

warum fehlt im Artikel der Hinweis, dass Herr Schaer hinter der Aktion „911 untersuchen“ steht? Sein Name steht dort im Impressum http://911untersuchen.ch/impressum/

So sieht Transparenz nicht aus!

Stefan Schaer 20. April 2018, 09:26

Guten Tag Herr Weisshaupt

In meinem Text steht: «Ich beschäftige mich seit rund 15 Jahren mit 9/11 und dem Drumherum – in den Augen von Kritikern also mit Verschwörungstheorien.» In der Autorenbeschreibung steht: «Er publiziert auf seinem Blog stefan-schaer.ch Inhalte, die andere als Verschwörungstheorien bezeichnen.» Reicht das nicht? Ich denke, es tut wenig zur Sache, dass ich auch noch Unterschriften sammle.

Zudem wäre es in der ganzen Diskussion hilfreich, wenn wir Etiketten wie «Verschwörungstheoretiker» weglassen und über Konkretes reden können. Im vorliegenden Fall über den Inhalt von Schawinskis Buch bzw. meine Kritik am Buch.

Thomas Neuenschwander 19. April 2018, 22:46

@Stefan Schär: Sie scheinen einer der wenigen sogenannten Verschwörungstheoretiker zu sein, die sich den alternativen Erklärungsansätzen sachlich und differenziert annähern.

Schwawinskis Buch ist – wie sie sagen – auf weiten Strecken von einer persönlichen Abneigung gegen Ganser geprägt, was ich schade finde.

Allerdings stimmt etwa, dass Ganser sehr häufig „als Fragen getarnte Vermutungen“ anstellt, die sein Publikum dann sanft, aber bestimmt, zur richtigen Erklärung leiten. Suggestivfragen halt. Wie das andere „Verschwörungstheoretiker machen, kann ich nicht sagen.

Ihre „Quellenkritik“ an Schawinski finde ich ebenfalls nicht ganz gerechtfertig. Bei Ganser ist das Problem, dass er sich auf fragwürdige/unzuverlässige Quellen bezieht, ohne das zu erwähnen. Zumal er dann immer wieder seine Wissenschaftlichkeit betont.

Schawinski gibt wohl teilweise keine Quellen an für seine Aussagen. Es handelt sich aber da zum Teil um persönliche Einschätzungen und eine journalistische Arbeit, bei der man nicht jeden Satz mit einer Quelle belegen muss.

Stefan Schaer 20. April 2018, 09:44

Guten Tag Herr Neuenschwander

Stimmt: Ganser (und andere) äussern als Fragen getarnte Vermutungen. Aber nicht nur. Ganser (und andere) haben daneben ihre Kritik zum Teil präzise belegt. Weshalb also diese Verallgemeinerungen? Weshalb kann man nicht sagen: Dies ist eine als Frage getarnte Vermutung, dies ist eine berechtigte, mit ausreichend Hintergrund belegte Frage/Kritik? Bei Schawinski ist alles schwarz-weiss. So führt die Diskussion bzw. die Kritik nirgends hin.

Quellen: Da bin ich nicht einverstanden. Mein Punkt ist unter anderem: Wer Ganser (oder anderen) schlechte Quellen vorwirft, sollte nicht den gleichen Fehler machen. Schawinski belegt viele wesentliche Aussagen nicht. Viele seiner unbelegten Aussagen über Ganser (und andere), über 9/11 usw. sind nicht als persönliche Eindrücke oder Vermutungen formuliert, sondern werden uns als Fakten verkauft. Das ist unprofessionell und führt ebenfalls nirgends hin.

Thomas Neuenschwander 21. April 2018, 20:28

@Stefan Schär

Nach meinem Eindruck ist der präzise belegte Teil der Kritik der „Verschwörungstheoretiker“ eben deutlich kleiner als der restliche Teil. Zudem ziehen sie oft unzulässige Schlussfolgerungen daraus. Beispiel: Dass manche Dinge bei 9/11 nicht „logisch“ erscheinen oder (noch) nicht erklärt werden können, heisst noch lange nicht, dass die offizielle Version falsch ist.

Das Problem bei Ganser ist aus meiner Sicht, dass er solche Reaktionen wie die von Schawinski provoziert und im Grunde gleich vorgeht. Beispiel: Die von Ganser verwendeten Bezeichnungen“Nato-Medien“ und „Mainstream-Medien“ kann man ebenfalls als diffamierend ansehen und als Kampfbegriffe einordnen.

Stefan Schaer 22. April 2018, 18:19

@Thomas Neuenschwander
Ich würde sagen: Das kommt auf das Thema an. Beispielsweise im Fall von JFK, ist die Kritik sehr gut belegt. Ich würde sogar sagen: Sie ist in vielen Teilen besser belegt als die offizielle Darstellung. In anderen Fällen – Chemtrails, Reptiloiden usw. – gibt es schlicht nichts zu belegen. Deshalb meine ich ja: Es gilt zu differenzieren.

Das stimmt, Worte wie Nato-Medien sind eine Provokation. Die Frage ist: Soll man, wenn man das kritisiert, genau die gleichen «Fehler» machen, genau den gleichen provokativen Stil fahren? Sollte man nicht eher versuchen, sich mit Differenziertheit von jenen abzuheben, die man für ihre Pauschalurteile kritisiert?

Andreas Noll 20. April 2018, 12:54

Andere Frage: Was ist eigentlich so gefährlich daran, wenn man glaubt, die Amerikaner seien die Bösen? Habt Ihr die Golfkriegslüge alle vergessen? Und was hatten die Amerikaner eigentlich in Vietnam zu suchen? 3 Millionen tote Vietnamesen. Oder ist das etwa auch eine Verschwörung? Oh, Entschuldigung, Ihr habt recht: Es war der Vietcong, der die USA angegriffen hat.

Und noch eine Frage: Nehmen wir an, Hitler hätte den 2. WK gewonnen. Wären dann Historiker, die von einem inszenierten Überfall von in polnischen Uniformen gekleideten deutschen Soldaten als Auslöser für den Überfall auf Polen sprechen würden, heute auch Verschwörungstheoretiker?

Ich versteh‘s einfach nicht. Was ist denn so falsch daran, wenn man die Amis für die grössten Ärsche der Welt hält? Na gut, dann waren es eben Terroristen, die 9/11 auf dem Gewissen haben (darüber sind sich alle ohnehin einig: Es trifft ja immer unschuldige). Auf jeden Fall ist zu konstatieren, dass die Dschihadisten, wenn sie denn für den 11.9. verantwortlich waren, die Amis nicht ohne Grund angegriffen haben, wenn man sich nur schon die Nahostpolitik der Amis der Nachkriegszeit vor Augen führt.

Und noch eine letzte Frage: Welches Land ist denn in den letzten Jahrzehnten, nur schon nach dem Mauerfall, der grösste Friedensverhinderer? Die Russen haben den kalten Krieg beendet und dem Sozialismus den Rücken gekehrt. Ist die Welt seither friedlicher geworden? Nein. Und warum? Wer hat denn die Umsetzung des Kyoto-Protokolls verhindert und stattdessen einen noch andauernden Krieg im nahen Osten losgetreten? Wenn das Weltklima vor die Hunde geht und der Point of no return überschritten wird, dann ist dies einzig und allein die Schuld von G.W. Bush, bzw. der amerikanischen Politik, die im Grunde nahtlos auch von Obama und nun von Trump fortgesetzt wird. Für die Welt ist es schon lange völlig egal, wer amerikanischer Präsident ist, die Politik ist immer die Gleiche: America first!

Ich muss ganz ehrlich sagen: Grundsätzlich will ich weder von den Amis, den Chinesen oder den Russen beherrscht werden. Aber wenn‘s nicht anders geht, dann wären die Amis klar meine letzte Wahl.

Andreas Bertram 20. April 2018, 18:22

Ich danke Stefan Schär für die Analyse. Sie zeigt die Widersprüche, Auslassungen, Unterstellungen und Irreführungen in Schawinskis „Buch“ auf. Schon allein die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ ist eine bewusst eingesetzte Diffamierung, da sie als Abwertung gebraucht wird, so als wenn man RS als „Presstituierten“ titulierte. Wie (hoffentlich) bekannt, wird sie seit dem Memo von 1967 von der CIA offiziell Journalisten nahegelegt, um andere an den Pranger zu stellen, die von der US-Version abweichen (damals von dem JFK-Warren-Report). Es ist also offizieller Sprachgebrauch der Geheimdienste, deren Aufgabe es ist, die Öffentlichkeit zu verwirren (vgl. Operation Mockingbird).

Wissenschaftlichkeit erfordert Überprüfbarkeit – darauf weist Stefan Schär zurecht hin. Zugleich sollte auch Schawinski, auch als Journalist, sich an Fakten orientieren und vernünftige Argumente liefern, d.h. den freien Fall von WTC7 über 2.25 s erklären, geschmolzenes Eisen, die Zerstückelung des Stahlskeletts und die Pulverisierung des Betons mit den Gesetzen der Energieerhaltung und der beobachteten Beschleunigung in Einklang zu bringen … sonst möge er bitte einen Baustatiker und Physiker nennen, der dies ohne Sprengung erklärt – und nicht nur behauptet, dass es so sei.

Am 16. Mai 2018 kommt Architekt Richard Gage, Gründer von AE911Truth, nach Zürich. Er hält Vorträge an der Uni und am Abend in der Helferei. Meine Bitte an die Departemente Architektur und Baustatik der ETH um Referate, die die Brandhypothese stützen, blieben bisher unbeantwortet, die Physikalische Fakultät der Uni ZH hatte kein Interesse. Wer von den Lesern hier einen Physiker oder Architekten kennt, der den symmetrischen freien Fall von WTC7 mit Brand der Öffentlichkeit begründet darlegt, melde sich bitte.

Sonst sind Sie am 16. Mai herzlich eingeladen, wenn Sie englisch verstehen. Die Tickets werden nächste Woche über Ticketino aufgeschaltet.

Sobald Schawinski wirkliche historische oder physikalische Fakten bringt, bin ich bereit, mich mit ihm zu befassen.

Zusammen mit Prof. Butter aus Tübingen erfüllt er genau das Programm, das der Obama-Berater Cass Sunstein empfahl, um die Öffentlichkeit „zu impfen“. Dies solle geschehen, indem man die Wahrheitsbewegung unterwandert und irrationale Thesen aufstellt, und Prominente und Professoren motiviert, mit der altbewährten VT-Diffamierung ein Etikett aufkleben. Äussert effektiv wird die Herde von den Mainstream-Medie vor der Gefahr des Selberdenkens gewarnt (vgl. demnächst die Analyse von David Ray Griffin in seinem Buch „Kognitive Infiltration“).

Thomas Binder 25. April 2018, 09:48

Ein gutes Stück, danke, Stefan Schaer!
Der Spezialist für den Narzissmus aller anderen bloss nicht seiner selbst und fundamentalistische Gläubige der durchgeknalltesten aller mir bisher bekannten Verschwörungstheorien, der offiziellen zu 9/11 (vgl. Link) – dagegen sind Adepten der flachen Erde geradezu Genies in Logik und Physik, hat schon wieder ein Buch über sich selbst geschrieben: Realsatire vom allerfeinsten – danke, lieber Roger.
Deshalb braucht er auch keine fremde Quelle. Er und sein Tagebuch sind die grandiosesten aller grandiosen Quellen.
Ich hätte ihm gewünscht, rechtzeitig aufhören und seinen Ruhestand geniessen zu können, nicht bloss immer alles zu wissen sondern, als von seinem Narzissmus Getriebener, uns sein grandioses Wissen auch immer noch immer und immer wieder mitteilen zu müssen.
So geht er nun den Weg jedes schweren Narzissten, denjenigen der öffentlichen Selbstdemontage, schade! Es soll mir bloss nie jemand vorwerfen, ich hätte nicht auch ihn jahrelang immer und immer wieder geduldig und immer anständig vor sich selbst respektive vor seinen eigenen Narzissmus zu beschützen versucht. Er ist beratungsresistent, leider!
Für den Grandiosen gelten auch keine Gesetze. Er hat ohne meine Erlaubnis und deshalb widerrechtlich in seinem Buch aus unserem privaten E-Mail-Verkehr zitiert.
Der Narzisst zu seinem Psychiater: „Sie haben mir rein gar nichts zu sagen, Sie Narzisst!“
Der (angebliche) Gläubige der durchgeknalltesten aller mir bisher bekannten Verschwörungstheorien (vgl. link) zu seinem Aufklärer: „Sie haben mir rein gar nichts zu sagen, Sie durchgeknallter Verschwörungstheoretiker!“

James Corbett – 9/11, A Conspiracy Theory!

Thomas Binder 25. April 2018, 12:31

„In dieser Sequenz ist 9/11 das Ereignis im orwellschen Zeitalter des schweren Narzissmus, welches „die Lüge ist die Wahrheit“ multimedial 24/7 in die tiefsten Tiefen unseres Hirnstamms und damit in Stein gemeisselt hat. In einer Welt, in welcher sich das von Psychopathen dominierte Imperium nicht mehr an Ethik und (Völker)recht halten muss, sind diese Begriffe und damit die empathischen Menschen zu leeren Hülsen verkommen, ist jeder, welcher sich noch daran hält, von den Regierungen der Staaten bis hinunter zum kleinsten Bürger, der Depp, sind unsere scheinbar freiheitlichen Demokratien, in welchen nicht bloss Rede- sondern sogar Denkverbote herrschen, in Wahrheit totalitärere Oligarchien als die schlimmsten bisher bekannten Diktaturen, und leben wir mit einer kognitiven Dissonanz, welche derart schmerzhaft ist, dass sie nur durch Dauerkonsum einlullender multimedialer PRopaganda oder religiösen Opiums überhaupt erträglich ist.“

Die Verschwörungstheorie zu 9/11 ist physikalisch unmöglich

Thomas Binder 25. April 2018, 13:50

„Daniele Ganser ist eine Kriegsgurgel!“

(Roger Schawinski)

Andreas Kaufmann 28. April 2018, 22:08

Es ist doch so, dass alle unbewiesenen Aussagen als Theorie gelten. Demnach ist der The 9/11 Commission Report  ebenfalls nur eine Theorie; Da dabei auch mehrere Attentäter involviert sein sollen ist es eine Verschwörungstheorie.

Die Untersuchung von Dr. Leroy Hulsey von der University of Alaska hat nach endlos langer Zeit wenigstens wieder eine Komponente in den Mittelpunkt gestellt: UND DAS IST DIE PHYSIK….

Ist es aber nicht merkwürdig, dass diese Untersuchung und deren Ergebnisse kaum in staatlichen Sendern auftauchen? Im Grunde nicht, da diese Ergebnisse eben nicht dem Narrativ der momentanen Regierungen entsprechen.

Und dies hat Tradition.

Das heliozentrische Weltbild von Kopernikus 1549 mit  dem Prozess im Jahr 1633 wurde Galilei gezwungen, dem heliozentrischen Weltbild öffentlich abzuschwören.

Oder wie wär’s mit den Schüssen auv JFK? Ein verstrahlter Lee Harvey Oswald, der 3 Schüsse in weniger als 7 Sekunden abgegeben und dabei 2 Treffer gelandet haben soll?

Oder wie wär’s mit Sadams Massenvernichtungswaffen im 2003?

Man darf und muss sich immer die Aussage von Immanuel Kant vor Augen halten: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Caro 01. Mai 2018, 06:41

Das Verteidigen eines Freundes ist kein unabhängiger und sachlicher Journalismus. Ich habe mich selber ein Jahr lang mit dem Doktor Ganser beschäftigt. Seine Ost-Propaganda und die Solidarisierung mit Regierungen, bei denen  viel Blut an den Händen klebt, ist eine Verhöhnung aller Journalisten, die unter Einsatz ihres Lebens in Russland und weltweit für Pressefreheit kämpfen. In Memoriam Anna Politovskaya.