DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

«Jetzt kann es jeden treffen»

Gestern Abend wurde in Kiew der russische Journalist Arkadi Babtschenko hinterrücks erschossen. Es ist dies ein weiterer Mord in einer ganzen Reihe gewaltsamer Tötungen von Medienschaffenden in der Ukraine. Alle Opfer standen in Gegnerschaft zur aktuellen russischen Politik und waren deshalb in das Nachbarland geflohen, von wo aus sie in vermeintlicher Sicherheit ihrer Arbeit nachgehen wollten. Babtschenko wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt mit seiner schonungslosen Schilderung der Kriege unter Putin, an denen er als Soldat in jungen Jahren selbst teilgenommen hatte. Ein Kollege des Ermordeten meinte, wenn es Babtschenko getroffen habe, dann könne es jetzt jeden treffen. Markus Ackeret kommentiert dazu in der NZZ: «Der Mord an diesem mutigen, unangepassten, aber, wie alle seine Freunde betonten, umso lebenslustigeren Journalisten und Schriftsteller ist deshalb – unabhängig davon, wer ganz genau hinter der Tat steckt – ein Ausdruck des gesellschaftlichen und politischen Klimas.»
Update: Der Mord an Babtschenko war offenbar eine Inszenierung des ukrainischen Geheimdienstes, der Journalist lebt.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

China weist amerikanische Journalisten aus

Nachdem die amerikanische Regierung Massnahmen gegen chinesische Staatsmedien ergriffen hat, trifft die Retourkutsche Pekings die Korrespondenten von «New York Times», «Wall Street Journal» und «Washington Post» in China.

Der Hass gegen Journalistinnen und Journalisten

«Wir bringen dich um. Heute.» «Die Medien sind nur Marionetten.» «Du bist ein Teil dieser Verschwörung.» «Dafür wirst du und deine Familie bezahlen.» «Ich werde dich vergewaltigen.» – Der Hass mit dem Journalistinnen und Journalisten im Netz konfrontiert werden, ist krass. Und für viele Alltag. Der «Medientalk» von Radio SRF spricht mit Betroffenen und einem Weiterlesen …

Ad Content

Little Trump? Boris Johnson greift kritische Medien an

Manche vergleichen die Entwicklung in der Medienlandschaft Grossbritanniens bereits mit den Entwicklungen in den USA, andere sprechen nicht nur hinter vorgehaltener Hand von der «Arroganz der Macht». Seitdem der Tory Boris Johnson Premierminister in Grossbritannien ist, verändert sich die Situation für die Medien rasant.