DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

Journalistenverband vergaloppiert sich nach Babtschenko-«Mord»

Nach der gestellten Ermordung des russischen Journalisten und Autors Arkadi Babtschenko am Dienstag in Kiew, meldete sich der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands DJV umgehend zu Wort und forderte alle EU-Staaten auf, ernsthaft über einen Boykott der Fussball-WM in Russland nachzudenken. Bei Politikern möge eine solche vorschnelle Forderung noch durchgehen, schreibt Velten Schäfer in der Tageszeitung «Neues Deutschland», «nicht aber bei einem Vertreter der auf sich selbst so stolzen freien Presse – schon gar nicht im viel zitierten Medienkrieg um die Ukraine.» In einem Atemzug zu sagen, «konkret» wisse man nichts, aber irgendwie doch genug für dramatische politische Forderungen, sei das Gegenteil von Journalismus.

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Wer eine senegalesische Zeitung aufschlägt, landet in einem Irrgarten

Die Presselandschaft Dakars verrät einiges über die Zustände im westafrikanischen Land. So dürftig die Inhalte sind, so tief fallen auch die Auflagen aus. Tatsachen und Meinungen geraten dabei häufig durcheinander – und wer objektiv berichten will, gilt rasch als subversiv.

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Der Lügenpräsident und die Pressefreiheit

Weil ihm nicht passte, was er fragte, entzog US-Präsident Donald Trump dem CNN-Journalisten Jim Acosta «bis auf weiteres» die Akkreditierung für das Weisse Haus. Es ist dies ein einzigartiger und erstmaliger Vorgang und stellt eine neue Qualität dar im bereits stark belasteten Verhältnis zwischen Trump und den Medien. Als Begründung schob der Präsient nach, Acosta habe eine Praktikantin im Presseraum ungebührlich berührt. Acosta bezeichnete dies auf Twitter als Lüge: «This is a lie.» In Tat und Wahrheit hielt der Journalist nur sein Mikrofon fest, das ihm die junge Frau abnehmen wollte, damit er die Frage nicht fertig formulieren konnte.