DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Warum Fakten heiliger denn je sind

Eine gefährliche Tendenz, die sich in weiten Bereichen des Journalismus beobachten lässt: Der Stellenwert der Fakten erodiert. «An die Stelle des Fakts tritt schleichend das Narrativ. Journalisten sind entsprechend nur noch dazu da, Leute erzählen zu lassen, wie sie etwas erlebt haben, wie sie etwas empfinden – oder, was sie irgendwo von irgendjemandem gehört haben. Und ehe man sich‘s versieht, ist alles beliebig.» Mit Journalismus habe das nicht mehr viel zu tun, schreibt Dr. Deutsch bei den Salonkolumnisten: «Meinung ohne Fakten ist bestenfalls Literatur, aber kein Journalismus.»

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Wie als Medium mit Vorwürfen wegen sexueller Belästigung umgehen?

In den letzten Tagen sorgte ein Fall für Schlagzeilen: Ein Chefredaktor soll eine damals minderjährige Praktikantin sexuell belästigt haben. Jetzt hat er offenbar gekündigt. Der «20 Minuten»-Chef warf den Medien vor, sie würden den Fall totschweigen. Das Gegenteil ist wahr: Die Basler Redaktionen haben sich richtig verhalten. Ein Kommentar.

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Wissenschaft ruft Journalismus zu Sachlichkeit in Krisen auf

Eine Allianz von Wissenschaftsorganisationen hat zu mehr Sachlichkeit in der Berichterstattung über die Coronapandemie aufgerufen. «Gerade in Krisensituationen und einem ohnehin schon emotiona­li­sierten Themenfeld ist Sachlichkeit in Diskussion und Berichterstattung in besonderer Weise geboten und weitaus zielführender», hiess es in dem gestern veröffentlichten Appell.

Mord in den Medien: Gehen Reporter zu weit?

Der Dreifachmord an einer Mutter und ihren zwei Kindern im niedersächsischen Bispingen sorgte im Mai dieses Jahres deutschlandweit für Entsetzen. Unser Reporter Johannes Koch hat vor einem halben Jahr selbst über den Fall berichtet. Danach fragte er sich: Wenn Gewalttaten begangen werden, dann müssen Medien zwar berichten. Aber wie weit dürfen Journalist*innen gehen bei der Weiterlesen …