DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

Mediengängelung via Vertraulichkeitsvereinbarung

«Unsere Rechtsabteilung schlug bei der Lektüre des Dokuments die Hände über den Kopf zusammen», schreiben die Redaktionen von Heise Online und dem c’t-Computermagazin. Die entsetzte Reaktion erfolgte nach der Lektüre einer Vertraulichkeitsvereinbarung des Computerchip-Herstellers Nvidia. Darin fordert das Unternehmen unverhohlen eine positive Berichterstattung. Vertrauliche Informationen dürften ausschliesslich «zu Gunsten von Nvidia» verwendet werden. Informationen über das Unternehmen erhalten demnach nur noch Medien, die diese Vereinbarung unterzeichnen. Heise tut das selbstverständlich nicht. Denn «damit degradiert Nvidia die unabhängige Presse zu einem Marketing-Instrument.»

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Wer eine senegalesische Zeitung aufschlägt, landet in einem Irrgarten

Die Presselandschaft Dakars verrät einiges über die Zustände im westafrikanischen Land. So dürftig die Inhalte sind, so tief fallen auch die Auflagen aus. Tatsachen und Meinungen geraten dabei häufig durcheinander – und wer objektiv berichten will, gilt rasch als subversiv.

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Der Lügenpräsident und die Pressefreiheit

Weil ihm nicht passte, was er fragte, entzog US-Präsident Donald Trump dem CNN-Journalisten Jim Acosta «bis auf weiteres» die Akkreditierung für das Weisse Haus. Es ist dies ein einzigartiger und erstmaliger Vorgang und stellt eine neue Qualität dar im bereits stark belasteten Verhältnis zwischen Trump und den Medien. Als Begründung schob der Präsient nach, Acosta habe eine Praktikantin im Presseraum ungebührlich berührt. Acosta bezeichnete dies auf Twitter als Lüge: «This is a lie.» In Tat und Wahrheit hielt der Journalist nur sein Mikrofon fest, das ihm die junge Frau abnehmen wollte, damit er die Frage nicht fertig formulieren konnte.