DOSSIER mit 297 Beiträgen

SRF

Erfolgloses Experiment beenden

Mit den neuen Radiozahlen wurde auch wieder einmal deutlich, wie gross das Gefälle ist zwischen den Top-Programmen und den Nischenangeboten der SRG. Während täglich rund 1,4 Millionen Menschen in der Schweiz Radio SRF 1 hören, schalten nur gerade 64’000 Personen den Jugendsender «Virus» ein. Pierre Rothschild, ehemaliger TV-Unternehmer, fordert darum auf persoenlich.com., dass im Rahmen der laufenden Sparbemühungen der SRG nicht nur TV-Sendungen abgeschafft, sondern auch ein erfolgloser Radiosender wie «Virus» eingestellt werden sollte: «Hier darf man – nach so vielen Jahren und heute im Schatten der Internet-Radios – ein Experiment beenden. Ohne Wenn und Aber.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

Wie das Schweizer Fernsehen die Jungen für sein Angebot gewinnen will

Mit der neuen SRG-Konzession, die per Anfang 2019 in Kraft tritt, wird das Schweizer Fernsehen SRF verpflichtet, «Angebote für junge Menschen» bereitzustellen. Aus gutem Grund: Das Publikum des öffentlichen Senders ist stark überaltert. Andreas Tobler hat für die «Sonntagszeitung» nachgeschaut und nachgefragt, was SRF genau vorhat mit der jungen Zielgruppe. Im Zentrum der Strategie stehen Formate, die ausschliesslich online veröffentlicht werden. Was die Umsetzung angeht, bleibt Toblers Bilanz durchzogen. Neben Formaten «vollends ohne Anspruch», wie etwa die Youtube-Morgenshow «Zwei am Morge», findet er auch Anspruchsvolleres, wie das Informationsformat «Bytes / Pieces». Ob die Produktionen beim Zielpublikum ankommen, ist indes nicht ganz klar. Demographische Zahlen will oder kann SRF nicht liefern.

Ad Content

Auf keinen Fall in die Zürich-Falle tappen

Der langjährige Radiomann und künftige TV-Moderator Mario Torriani erklärt im Gespräch mit Christian Beck, wie peinlich genau man bei Radio SRF in Zürich darauf achte, ja nicht in die «Zürich-Falle» zu tappen. Das habe bisweilen fast schon pedantische Züge angenommen: «Bei SRF 3 habe ich zum Beispiel als Teamleiter den Moderatoren untersagt, das Wetter vor dem Zürcher Studiofenster zu erwähnen.» Bei jedem Zürich-Thema überlege man sich zweimal, ob es im nationalen Programm wirklich Sendezeit verdiene. Das ist Ausdruck der starken Konzentration der SRF-Aktivitäten in Zürich, die mit dem beschlossenen Umzug der Radioinformation aus Bern nun noch zunimmt.