DOSSIER mit 171 Beiträgen

«Blocher-Medien»

Blocher-Blättli: es kommt, wie es kommen musste

Als Christoph Blocher die Gratiszeitungen des Zehnder-Verlags übernahm, sagte der SVP-Politiker, mit dem Kauf verfolge er keine politischen Ziele, die Redaktionen blieben unabhängig. Das mochte man schon damals nicht richtig glauben. Warum würde er sonst Zeitungen kaufen? Diese Woche nun erschien ein Artikel aus Blochers Feder und ein Inserat mit einem Blocher-Interview in seinen Zeitungen. Dass der Artikel in die Blätter kam, hat CEO Marcel Geissbühler entschieden. Blocher habe ihm den Text zur Publikation angeboten. Offenbar ein unwiderstehliches Angebot. Geissbühler fand den Artikel «hervorragend geschrieben und vom Thema her interessant», wie Christoph Bernet auf Watson berichtet. Wenn Blocher weiterhin so toll schreibt, wird man noch öfter von ihm in seinen Zeitungen lesen können.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

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Mehr schlecht als rechts

In den acht Jahren unter der Führung von Markus Somm machte die «Basler Zeitung» immer wieder mit Fehlleistungen von sich reden. Ein Rückblick auf die grössten Entgleisungen. Nun also doch: Die BaZ wird verkauft, Markus Somm bleibt höchstens noch ein halbes Jahr Chefredaktor. Kommentatoren aus dem konservativen Lager betonen dieser Tage gerne, die rechtsbürgerliche BaZ Weiterlesen …

Wer sind die Guten?

Eine Frage entscheidet über die Zukunft der BaZ-Mitarbeitenden: Wer sind die Guten? Neubesitzer der «Basler Zeitung», Tamedia-Verleger Pietro Supino, sagte gegenüber einem kleinen Kreis hochrangiger BaZ-Redaktionsmitglieder: «Für die Guten unter euch wird es bei Tamedia Platz geben.» Je nach Definition der «Guten» könnt das auch Auswirkungen auf den Kurs des Tages-Anzeigers haben, mit dem die BaZ nun eng verbandelt wird, schreiben Renato Beck und Andrea Fopp in der Tageswoche.

Das Ende der Ära Markus Somm

Mit der Übernahme der «Basler Zeitung» durch Tamedia geht auch die Ära von Verleger und Chefredaktor Markus Somm zu Ende. Er führte die «BaZ» fast acht Jahre lang und gilt als pointierte, aber auch provokative Stimme in der Schweizer Medienlandschaft.

Blocher-Ängste in der Romandie

Während in Teilen Basels Erleichterung zu vernehmen ist ob des Verkaufs der Blocher-BaZ an Tamedia, macht sich in der Westschweiz Blocher-Angst breit. In dem Tauschhandel mit Tamedia erhielt Christoph Blocher unter anderem auch zwei grössere Westschweizer Gratisanzeiger. Pascal Dufour beschreibt in «Le Temps», was er von der Ankunft der Blocher-Presse in der Westschweiz erwartet; er zeichnet ein düsteres Bild. Letztlich gehe es um die Spaltung der Gesellschaft. Hier die Eliten mit ihren Medien, wie NZZ, Tagi und Le Temps, dort Blochers Gratisblättchen für das gemeine Volk. «So wollen sie [die Populisten] zweifellos die Polarisierung der Schweiz vollenden», schliesst Dufour.

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«Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen»

Rolf Bollmann, Geschäftspartner von Christoph Blocher, versucht im Interview mit Vice Befürchtungen zu entkräften, wonach sie mit ihren Gratiszeitungen die Schweiz mit SVP-Propaganda überziehen werden: «Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen – auch wenn er bereits so viel Geld hat. Dass das Tagblatt zum SVP-Blatt wird, ist darüber hinaus auch rein vertraglich gar nicht möglich.»