DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Facebook kann auch ohne Medien

Die für Partnerschaften mit den Medien verantwortliche Facebook-Managerin Campbell Brown ist schon in der Vergangenheit mit pointierten Aussagen aufgefallen. So sagte sie im Februar: «Mein Job besteht nicht darin, Verlage glücklich zu machen.» Nun soll sie nachgelegt haben, bestreitet selbst aber die mehrfach belegten Aussagen. So wird sie unter anderem mit der Aussage zitiert, Mark Zuckerberg kümmerten die Verlage nicht. «Wir sind nicht mehr daran interessiert, mit Ihnen über Ihren Traffic und Referrals zu sprechen. Das ist die alte Welt und es gibt kein Zurück.» Damit spricht Brown eigentlich nur offen aus, was schon länger Praxis ist. Mit der Anpassungen des Newsfeeds hat Facebook die Beiträge von Medien deutlich zurückgestuft. «Vielleicht ist eine geringere Abhängigkeit von Facebook langfristig gar keine so schlechte Perspektive», kommentiert Niklas Lewanczik auf onlinemarketing.de

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Facebook wählt den falschen Weg, um die Glaubwürdigkeit von Medien zu ermitteln

Facebook will seine Nutzer auffordern, die Glaubwürdigkeit von Medienangeboten zu bewerten. Man werde «die Leute nun fragen, ob sie eine Nachrichtenquelle kennen und wenn ja, ob sie ihr vertrauen», schrieb Firmenchef Mark Zuckerberg dazu. Michael Förtsch von wired.de hält dieses Vorgehen für «naiv und brandgefährlich». Facebook verwechsle den «Bekanntheits- mit dem Qualitätsgrad von Medien». Als «glaubwürdig» kann gemäss dieser Logik auch ein Portal wie «Breitbart» gelten, wenn nur ausreichend viele Menschen dieses Angebot entsprechend kennzeichnen: «Nicht, weil sie in der breiten Öffentlichkeit akzeptiert wären, sondern weil ihre Anhänger auch jene sind, die sich oft und besonders rege auf Facebook umtun.»

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Newsfeed ohne Medieninhalte: Facebook soll emotionalisiert werden

Welches sind die Folgen für die Nutzerinnen und Nutzer von Facebook, wenn Medieninhalte aus dem Newsfeed zurückgedrängt werden, wie Mark Zuckerberg das angekündigt hat? Im Kern gehe es darum, schreibt Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung, die Nutzungszeit zu erhöhen. Und das gehe nur über Emotionen – mit absehbar problematischen Folgen: «Zuckerbergs Plan, Facebook zu emotionalisieren, wirkt deswegen, als würde er einem aufgebrachten Stammtisch einen Beutel Crystal Meth hinstellen und den Erzürnten viel Vergnügen damit wünschen.»

Google und Facebook spielen Good Cop und Bad Cop mit den Medien

Während Facebook in den letzten Tagen den Zorn vieler Medien auf sich gezogen hatte mit seiner Ankündigung, Medieninhalte aus dem Newsfeed zu verbannen, macht derweil Google einen auf gut Freund. Am Deutschen Medienkongress sagte Philipp Justus, Chef von Google Deutschland: «Wir sind nicht der Feind, wir sind der Freund der Medien.» Aus der Perspektive des Giganten mag dies zutreffen. Ein realistischeres Bild aus der Sicht der Medien, ist ein Sowohl-als-auch: Google ist Freund und Feind in einem, oder neudeutsch: ein Frenemy. Wobei mit Blick auf die Entwicklung der Werbeeinnahmen dann doch eher das Feindbild dominieren dürfte.

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Facebook ändert den Algorithmus – und das könnt ihr dagegen tun

Die Änderung des Newsfeeds bei Facebook kann dazu führen, dass Inhalte von Medien weniger oft angezeigt werden. Davon ist auch netzpolitik.org betroffen. Wir haben deswegen ein paar Vorschläge zusammengestellt für Leserinnen und Leser, die vor allem über Facebook zu uns kommen, damit auch sie in Zukunft täglich Artikel über Netzpolitik und Freiheitsrechte erhalten.