DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

«Möglichst wenige Fehler machen»

Martin Kaul hat für die Berliner «Tageszeitung» aus Chemnitz und danach auch aus Köthen berichtet, wo in den letzten Tagen grössere rechtsextreme Mobilisierungen stattfanden. Reporter sind dort selbstverständlich nicht willkommen. «Lügenpresse» musste sich Kaul selbst dann anhören, als er unkommentiert das Demonstrationsgeschehen live streamte. Seine zentrale Erkenntnis aus der Arbeit in diesem medienfeindlichen Umfeld: Es geht nichts über präzise Arbeit. «Fehler werden wesentlich sensibler erstens bemerkt, zweitens benannt, drittens ausgenutzt und viertens propagandistisch verarbeitet. Die Aufgabe besteht für uns Journalisten deshalb darin, möglichst wenige Fehler zu machen», sagt Kaul im Gespräch mit Thomas Borgböhmer von Meedia.

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Warum beschäftigen sich Journalist:innen so viel mit dem «wogegen» und so wenig mit einem «wofür»? Journalistin und Neurowissenschaftlerin Maren Urner plädiert für eine konstruktive Perspektive im Journalismus. Gerade jetzt sei dafür eine gute Zeit. Diese von Matthias Daniel und Stephan Weichert herausgegebene Reihe „Wie wir den Journalismus widerstandsfähiger machen“ ist eine Kooperation von Vocer und Weiterlesen …

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Medien zu Corona-Protesten: «Nicht alle in einen Topf werfen»

Demonstrationen gegen behördliche Corona-Massnahmen finden grosse Beachtung in den Medien. Zumeist steht aber das blosse Spektakel im Vordergrund. Analyse und Einordnung kommen oft zu kurz. Worauf Medienschaffende achten sollten: vier Stimmen und sechs Punkte. Chur, Liestal, Rapperswil-Jona, Lugano und zuletzt Aarau: Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen mit Tausenden von Teilnehmenden begleiten die Debatte zur Schweizer Corona-Politik seit Weiterlesen …