DOSSIER mit 96 Beiträgen

Öffentlicher Rundfunk

Dänischer Rundfunk reagiert auf rechten Druck

Einen Tag bevor die SRG am letzten Mittwoch ihr Sparprogramm mit dem Abzug der Radioinformation aus dem Studio Bern bekannt gegeben hatte, informierte auch in Dänemark das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen DR über ein massives Sparprogramm: Jede sechste Stelle wird gestrichen, was einem Abbau von 400 Stellen gleichkommt. Weiter wird die Anzahl TV-Kanäle von sechs auf drei halbiert und Radiosender gibt es künftig noch fünf, heute sind es acht. Das Sparprogramm ist eine Konsequenz der Abschaffung der Rundfunkgebühr. Künftig wird das dänische Radio und Fernsehen aus dem Staatshaushalt finanziert. Auch inhaltlich gibt es Anpassungen, wie Reinhard Wolff in der taz schreibt. So betonen die neuen Programmrichtlinien die Rolle des Christentums explizit. Im Kulturangebot solle vor allem das «dänische und christliche Kulturerbe» vermittelt werden. Diese «Präzisierungen» erfolgten auf Druck der rechten Dänischen Volkspartei DF.

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