DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

«Die Opferrolle steht mir nicht, ich will sie nicht.»

Am Reporterforum vom vergangenen Samstag in Zürich hielt Jolanda Spiess-Hegglin die Eröffnungsrede. Die frühere Zuger Kantonsrätin blickte auf die Zeit seit Ende 2014 zurück, als nach einer mutmasslichen Vergewaltigung die Berichterstattung über den ungeklärten Vorfall ihr Leben nachhaltig prägte und stark veränderte. 2000 Artikel über sie wurden veröffentlicht. «Und wissen Sie, wieviele dieser fast 2000 Artikel aufgrund Akten und Fakten recherchiert waren?», fragte Spiess-Hegglin. «Im Jahr 2015 war es einer.» Und dieser eine wurde damals auf Druck der Gegenpartei gelöscht. Das Gros der Medien hätte sich auch auf sie eingeschossen, weil sie ihr Spiel nicht mitgemacht habe: «Man hätte von mir erwartet, dass ich während einem Interview zusammenbreche. Man hätte mich mit Tränen in den Augen fotografieren wollen. Doch stattdessen war da immer diese Frau, die lächelte. Die stolz bleiben wollte.»

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Corona-Berichterstattung: Panikmacher oder seriöse Warner?

Medien müssen warnen, wenn Gefahr droht. Gerade in Krisen können sie nicht lediglich informieren. Das wäre verantwortungslos. Die Kölner Kommunikationswissenschaftler Marlis Prinzing und Florian Meißner leiten aus Studienbefunden und Ethik fünf Punkte ab, an denen man seriöse Warner erkennt.

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Geschäfte machen mit Lügen und menschenfeindlichen Geschichten unter dem Deckmantel der Pressefreiheit? Das geht nur bei Magazinen mit «Neue», «Freizeit» oder «Woche» im Namen. Hubert Burda Media, Medienholding Klambt, Funke Mediengruppe, Bauer Media Group und Co. erreichen mit Skandal-Schlagzeilen sagenhaftem Reichtum & schockierende Auflagezahlen. Doch welche süßen Geheimnisse verstecken Deutschlands Verlegerinnen und Verleger?