«Familiendrama» oder wie Begriffe den Blick auf Verbrechen verstellen
Wenn von einer «Beziehungstat» oder gar einem «Familiendrama» die Rede ist, wirkt das wie eine Erklärung – doch in Wahrheit verharmlosen diese Begriffe die Taten nur.
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Wenn von einer «Beziehungstat» oder gar einem «Familiendrama» die Rede ist, wirkt das wie eine Erklärung – doch in Wahrheit verharmlosen diese Begriffe die Taten nur.
Der Gebrauch von Sternchen und Binnen-Is lässt ihre Gegner den Untergang der freien Sprache heraufbeschwören. Doch wer gleich vor einer Sprachdiktatur warnt, gelangt selbst an die Grenzen der demokratischen Auseinandersetzung.
Der Sprachgebrauch deckt auf, welche Medien nicht im Klartext informieren, wenn es um die befreundeten USA geht.
Kümmert uns in der Schweiz die Rechtschreibung nicht mehr? Es sieht ganz danach aus.
Schweizer Medien lassen ihre Artikel im bosnischen Banja Luka auf Fehler prüfen. Die Korrektorinnen sprechen allesamt perfekt Deutsch. Das hat auch mit dem Krieg zu tun. Ein Besuch zeigt, wie in Banja Luka gearbeitet wird.
In der Berichterstattung über Gewaltverbrechen in Familien und partnerschaftlichen Beziehungen wird die Deutsche Presse-Agentur dpa künftig Begriffe wie «Familientragödie» oder «Beziehungsdrama» nicht mehr als eigene Formulierungen verwenden.
Klar sind Journalisten überfordert mit all dem Leid, das auf sie einprasselt. Das berechtigt sie jedoch keineswegs zu abgestumpfter Sprache.
Letzthin hat uns watson-User Kastigator tüchtig die Leviten gelesen. Unsere Rechtschreib- und Grammatikfähigkeiten haben ihn nicht überzeugt. Womöglich hat er ja recht. Aber wie sieht es denn bei dir aus?