DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Aus dem Reporter-Tagebuch: Wie ich das abgekapselte Eritrea betreten habe, ohne es zu merken und wieso mein Stringer versuchte, eine Prostituierte «zu retten»

Erst wird das Visum für Äthiopien abgelehnt, aber trotzdem ausgestellt. Dann ist es erstaunlich leicht, das abgekapselte Eritrea zu betreten, ohne es zu merken. In Shire wird eine Prostituierte errettet, und in Djibouti springt der Stringer aus dem Auto und droht mit der Polizei.

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Assange-Prozess: Simulierter Journalismus

Von einer umfassenden Berichterstattung waren deutsche Medien in der ersten Woche der Anhörungen zur Auslieferung von Julian Assange weit entfernt. Statt authentischen Schilderungen der Auseinandersetzung im Gerichtssaal präsentierte man eine Fassade von Journalismus – zusammenkopiertes Halbwissen, vorgetragen in selbstbewusstem Tonfall.

Justizberichterstattung und das Verständnis der Öffentlichkeit für die Institutionen und Prinzipien des Rechtsstaats

Wenn Journalisten ohne genügendes Wissen sich anmassen, der Leserschaft zu sagen, wie ein Gericht zu entscheiden hat, ist das schlechter Journalismus. Die exakte Analyse wird im heutigen Journalismus allerdings zunehmend verdrängt. Aber für Demokratie und Rechtsstaat ist eine kompetente Gerichtsberichterstattung essenziell.

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Medien berichten fast nur Schlechtes, und viele Menschen fühlen sich dadurch überwältigt. Wir diskutieren, warum das so ist – und servieren zum Jahres­anfang eine Portion Gegengift.