Die britischen Royals haben mehr Medienpräsenz als der Krieg in Jemen
Das Problem grosser Nachrichtenmedien sind weniger Fake-News als das Vernachlässigen wichtiger Themen. Ein Vergleich in den USA.
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Das Problem grosser Nachrichtenmedien sind weniger Fake-News als das Vernachlässigen wichtiger Themen. Ein Vergleich in den USA.
Bedenkenswert an der jetzigen Medienschelte ist die Tatsache, dass nicht allein Boulevardmedien Haue kriegen. Es trifft alle Medienmarken. Die Schmuddelkinder, wie auch die Seriösen. Jeder Titel, jeder Sender steht irgendwie in der Kritik.
Nach dem Germanwings-Unglück diskutiert man in Deutschland über die Ethik der Berichterstattung. Die Grenzen zwischen Sensationslust und legitimem öffentlichem Interesse verwischen.
Was hat der Medienrummel am Wohnort des Copiloten der verunglückten Germanwings-Maschine gebracht? ZAPP war vor Ort und hat sich umgesehen.
Wieder einmal sehen Kulturpessimisten allenthalben den Niedergang des Journalismus gekommen, weil die meisten Medien den Namen des Co-Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine genannt haben. Bloss: der Fall eignet sich denkbar schlecht für das übliche «früher-war-alles-besser»-Geraune.
Nach dem Flugzeugabsturz standen die Medien vor dem Entscheid: Namen nennen? Viele Medien gewichteten das öffentliche Interesse höher als die Privatsphäre der Angehörigen. Im Internet ist darüber eine Debatte entbrannt. Vinzenz Wyss, Journalistikprofessor, hat sich damit befasst.
Über den Absturz der Germanwings-Maschine wird intensiv berichtet – leider oft auch dann, wenn es gar nichts Neues gibt. Vier Regeln, die Journalisten jetzt dringend beachten sollten.
Vollständig ist unser Bild vom Germanwings-Absturz als durch und durch mediatisierter Katastrophe erst, wenn wir auch von jenen Menschen hören, die in die Mühlen des Boulevards gerieten. Nun beschreibt ein Schüler des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern die Abgründe des Katastrophenjournalismus.