Bieterstreit um Champions-League-Finale: Das darf nicht mehr passieren
Ein gebührenfinanzierter Sender und ein Staatsbetrieb streiten sich um Fernsehrechte. In die Röhre schaut der Zuschauer. Das darf nicht mehr passieren.
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Ein gebührenfinanzierter Sender und ein Staatsbetrieb streiten sich um Fernsehrechte. In die Röhre schaut der Zuschauer. Das darf nicht mehr passieren.
Das schweizerische Urheberrecht soll modernisiert und ans Internetzeitalter angepasst werden. Dass die Rechtskommission des Nationalrates der Revision in aller Deutlichkeit zugestimmt hat, führte zu einem Aufschrei der Fernseh-Signalanbieter und der Konsumentenschützer. Sie fürchten um die Zukunft der beliebten Replay-Funktion. Diese gefällt den Konsumenten, ist der Werbewirtschaft aber schon lange ein Dorn im Auge. Das zeitversetzte Weiterlesen …
Anbieter und Konsumentenschutz wollen die umstrittenen Regeln zu Replay-TV an der Urne bekämpfen. Das hilft den Zuschauern.
Fernsehsender beklagen sich darüber, dass Zuschauer die Werbung nicht sehen wollen und sie bei der zeitversetzten Nutzung dank Replay TV einfach überspulen. Die Sender sehen zwei Auswege: Entweder wird das Publikum zum Werbekonsum gezwungen und Replay TV abgeschafft, oder die Provider und Kabelnetzbetreiber sollen für die entgangenen Einnahmen aufkommen. Ruedi Maeder von MoneyToday.ch hält das für untaugliche Optionen. «Notwendig wäre, darüber nachzudenken, weshalb TV-Werbung überspult wird. Ist sie schlecht? Zu wenig unterhaltsam? Zu plump?» Denn die «TV-Zuschauer werden ihr Verhalten nicht ändern. Im Gegenteil, zeitversetztes Fernsehen wird noch zunehmen.» Sollte das Spulen verboten werden oder die Abopreise steigen, um den Verlust aus überspulter Werbung zu kompensieren, würden die Zuschauer zu Diensten abwandern, die für weniger Geld einen grösseren Nutzungskomfort bieten: «Netflix und Co. werden sich freuen.»
TV-Sender wollen neue Regeln für das Replay-TV: Swisscom, UPC & Co. müssten im schlimmsten Fall auf Anweisung der Sender das zeitversetzte Fernsehen einschränken bzw. die Spulfunktion blockieren. Dagegen erhebt sich ein Sturm der Entrüstung.
Dem hiesigen Fernsehpublikum stehen attraktive Mediatheken zur Verfügung. Die Fernsehsender sehen deretwegen ihr Werbegeschäft in Gefahr. Zu Recht?
Die TV-Sender wollen die Bedingungen für das Replay-TV direkt mit den TV-Verbreitern wie Swisscom, UPC oder Zattoo verhandeln. Die Richter haben dies nun abgelehnt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Der öffentliche Rundfunk der Schweiz muss sparen, das wenig genutzte Antennenfernsehen wird darum schon im kommenden Jahr ersatzlos eingestellt. DVB-T2 findet in der Schweiz nicht statt.