Wenn Streaming das Klima anheizt
Digital heisst nicht zwingend grün: Forscher wollen die Auswirkungen von digitalen Trends auf die Umwelt messen.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Digital heisst nicht zwingend grün: Forscher wollen die Auswirkungen von digitalen Trends auf die Umwelt messen.
Während der Belagerung Sarajevos bringt ein deutscher Besucher viele gute Bücher mit als Geschenk. Später macht er sich Vorwürfe, wie dumm es von ihm war, seinen Koffer nicht mit Gütern des alltäglichen Überlebens gefüllt zu haben. Warum er mit den Büchern dennoch nicht falsch lag.
Es ist immer schwierig für eine Branche, die umgekrempelt (disrupted) wird, bei der Diagnose die nötige Selbstdistanz zu wahren, um zu einem möglichst objektiven Urteil zu gelangen. Die Medienbrache, die in den letzten Jahren von Facebook, Google, Amazon, Tencent und Apple umgepflügt wurde, bildet hier keine Ausnahme.
Der Avocadosalat auf dem Teller, das kuschelige Kätzchen oder der Sonnenaufgang vor Bali: Instagram gilt als Plattform für Dinge, über die man nicht lange nachdenken muss. Nun deutet sich eine Wende an.
Die Diskussion um Wahlempfehlungen auf Youtube und die Klimaproteste zeigen: Das Land ist tief gespalten. Das Internet macht Konflikte sichtbar, deren Ursprung in der Gesellschaft liegen.
Journalist*innen sollten sich fragen, was sie von Youtuber*innen lernen können, um auf Plattformen durchzudringen. Denn das müssen sie.
Die Europawahl wurde massgeblich durch das Internet im Ausgang beeinflusst und wir mussten erkennen, dass sowohl der weiteste Teil der Politik als auch klassische Medien auch im Jahr 2019 den digitalen Raum drastisch unterschätzen.
Wo jeder seine personalisierte Öffentlichkeit hat, da gibt’s keinen echten Streit mehr und auch keinen Kompromiss. Volksparteien zerfallen, die Feuilletons dieser Welt werden bedeutungslos. Was bleibt, sind: Zersplitterung und Erbitterung. Ein Abgesang.