E-Evidence-Verordnung: Digitale Spurensicherung
Provider sollen bald leichter Daten herausgeben – auch über Ländergrenzen hinweg. Doch die «E-Evidence-Verordnung» der EU schießt weit über ihr Ziel hinaus.
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Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Thomas Paszti, redaktion@medienwoche.ch.
Provider sollen bald leichter Daten herausgeben – auch über Ländergrenzen hinweg. Doch die «E-Evidence-Verordnung» der EU schießt weit über ihr Ziel hinaus.
Wo waren Sie vergangenen Sommer im Urlaub? Welches Café haben Sie vor drei Jahren im Januar besucht? Waren Sie schon einmal in der Nähe des Brandenburger Tors? Google weiß es vermutlich, dank einer Funktion namens „Standortverlauf“.
Das neumodische Konzept der Datensouveränität war auf einer Konferenz zum Europäischen Datenschutztag als Lobbybegriff der Datenindustrie heftig umstritten. Regierungsvertreter sehen Schutzrechte mit der neuen EU-Verordnung überdehnt. Das neumodische Konzept der Datensouveränität war auf einer Konferenz zum Europäischen Datenschutztag als Lobbybegriff der Datenindustrie heftig umstritten. Regierungsvertreter sehen Schutzrechte mit der neuen EU-Verordnung überdehnt.
Manager aus der Verlagsbranche rechnen laut einer Umfrage mit erheblichen Umsatzrückgängen im digitalen Werbegeschäft, wenn die E-Privacy-Verordnung in Kraft treten sollte.
Heribert Prantl wählt ein drastisches Bild: «Die digitale Inquisition hat begonnen; der Staat führt sie durch». Damit eröffnet der Journalist und frühere Richter und Staatsanwalt seinen Kommentar gegen den Einsatz sogenannter Staatstrojaner. Solche Ermittlungssoftware ist in Deutschland legal und einsatzfähig. Damit lassen sich IT-Systeme infiltrieren und sämtliche vorhandenen und anfallenden Daten abgreifen. Die neue Form der Überwachung sei «ein neuer Höhepunkt der Nine-Eleven-Politik», schreibt Prantl. «Jedwede Kommunikation steht jetzt unter der Kuratel des Staates, jedwede Intimität in Computern ist jetzt von Ermittlern einsehbar.»
Sie schalten auf Zuruf das Licht aus oder spielen die Party-Playlist ab: Nach smarten Handys könnten smarte Lautsprecher das nächste große Ding werden. Die Analysefirma Canalys sagt für 2018 den endgültigen Durchbruch voraus. Bis 2022 sollen allein in den USA 66 Millionen Haushalte ein solches Gerät besitzen, prophezeien die Analyse-Kollegen von Forrester.
Ab dem 25. Mai 2018 gelten in der Europäischen Union neue Datenschutzbestimmungen. Davon betroffen sind auch Schweizer Unternehmen, wenn sie ihre Dienstleistungen im EU-Raum anbieten, was etwa bei Webseiten der Fall ist. Darum ist auch die schweizerische Medienbranche von den Neuerungen direkt betroffen, zumal sie auch intensiv Personendaten bearbeitet, die nach den neuen Regeln strenger geschützt werden sollen. Die Netzwoche zeigt kurz und kompakt, was es zu beachten gilt, wenn man keine Millionenbusse riskieren will.
Mit einer Online-Werbekampagne kann jeder jeden ausspionieren, ob Freund oder Feind, Familie oder Geheimdienst