Verdeckt in der Troll-Farm
Sechs Monate lang hat eine Reporterin undercover gegen LGBTs gehetzt, für Polens Staatsfernsehen und einen linken Politiker geworben.
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Sechs Monate lang hat eine Reporterin undercover gegen LGBTs gehetzt, für Polens Staatsfernsehen und einen linken Politiker geworben.
Kurz bevor „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel zur U-Haft ins Gefängnis Silivri überstellt wurde, konnte er einen Brief verfassen. Über seinen Anwalt erreichte er uns, die Botschaft richtet sich an Unterstützer und Freunde.
Deutsche Zeitungen haben eine ganzseitige Forderung nach Freiheit für gefangene Journalisten in der Türkei veröffentlicht – die FAZ nicht.
Mehr als dreihundert Journalisten haben eine Forderung zur Freilassung des Kollegen Deniz Yücel unterzeichnet, die in vielen Zeitungen abgedruckt wurde. Warum diese Anzeige nicht in der F.A.Z. erschien.
Deniz Yücel sitzt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung in Untersuchungshaft. Die türkischen Behörden werfen ihm Propaganda für zwei höchst unterschiedliche Organisationen und das Zitieren eines Witzes vor.
Der Fall Yücel belastet das ohnehin schon erheblich gespannte deutsch-türkische Verhältnis. Beobachter befürchten, dass Präsident Erdogan den Journalisten als Druckmittel gegen Berlin einsetzen wird.
Die Anordnung der Untersuchungshaft für „Welt“-Journalist Yücel in der Türkei hat scharfe Kritik in Deutschland hervorgerufen. Kanzlerin Merkel nannte die Maßnahme „unverhältnismäßig hart“. Selbst von der türkischen Regierungspartei kommt Kritik.
Von Desinteresse bis zur Beschimpfung: Die deutsch-türkische Community zeigt im Netz kaum Solidarität mit Inhaftierten in der Türkei. Viele verunglimpfen kritische Journalisten sogar.